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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 49
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0051
10. Seit der Frühe lasse ich Wagen nach Schuttern zurück. Abends kam der Müller
von Friesenheim und beklagte sich, ihm solle vom OberschafTner die Mühle
entzogen werden, die ihm vom Kloster verliehen worden sei. Schrieb dem Oberschaffner
, ich nähme an, daß er in dieser Sache gerecht vorgegangen sei. Hatte
nämlich schon früher gehört, daß es unter diesem Müller Adam Lam mit der
Mühle langsam aber sicher bergab gehe, und von ihm weder die vereinbarte Abgabe
noch der (Mühlen)-Zins gezahlt werde. Befahl, er solle in dieser Sache vorgehen
, wie es gerecht ist. Im Falle der Entfernung aus dem Amt sollten ihm, wenn
es stimmt, die Auslagen für die Baulichkeiten zurückgezahlt werden, die ihm, wie
er in Erinnerung gebracht hatte, vor allem beim Bau eines neuen Speichers entstanden
seien. — P. Benedictus erwähnt, daß auf meinen Befehl hin überall die
Schulden zurückgezahlt würden. Auch die 100 Thaler, die bei seiner Schwester
1678 von P. Franciscus geliehen worden waren. —

11. Es besuchte mich P. Guardian von Offenburg im Namen des P. Provinzials,
der wegen wunder Füße nicht hier her kommen konnte. Zu Mittag aßen mit mir
Herr Dornbluet und Stättmeister Geppert von Offenburg.

12. Von den Kapuzinerpatres kam ein Bote und berichtete, P. Provinzial würde
noch diesen Tag in „Oppenaw" bleiben. Entschloß mich dorthin zu gehen. Schickte
den hiesigen Wirt voraus, um in der „Sonne" ein Mittagessen zu bestellen, das
dorthin gebracht werden solle. Schickte auch von hier einen Ohm besseren Weins;
folgte nach mit dem Kammerdiener und kam wohlbehalten an. Herr von Bodeck
aß auch mit zu Mittag. Mit ihm und P. Provinzial unterhielt ich mich lange über
die Sicherheit dieser Orte und andere Dinge. Beim Mittagessen kam auch der
Pfarrer des Ortes. Muß feststellen, daß mein Pferd am Fuß eine Verletzung erlitten
hat und deshalb hinkt. Ließ es dort zurück und kam auf einem andern mit
dem Wirt um 5 Uhr daheim an.

13. Erfahre von dem neuen Stättmeister von Gengenbach, daß Herr Kaufmann
Bender durch Herrn Hamerer in Straßburg in meinem Namen Herrn Emeric
300 Thaler bezahlt habe. Befahl brieflich, daß sie von P. Subprior wieder zurückbezahlt
werden sollen, zumindest 200 Thaler, wenn er nicht mehr vermöchte. —
Sie wurden nicht bezahlt oder hier zurückgegeben. —

14. Die Kälte nimmt zu. Man munkelt einiges, daß mehr Soldaten kommen
sollen.

15. Es besuchte mich Herr Lieutenant Becker mit dem Pfarrer von Oppenau.
Letzterer füttert mein Pferd bis zu seiner Wiederherstellung in seinem Stall. Am
gleichen Tag kam ein Bote, der Fischer „Jakli", und brachte Briefe von P. Subprior
und P. Benedictus mit sich. Darin stand, daß Getreide zu einem gerechten Preis
verkauft werden könne.

— Herr Lieutenant Neumman, der Sachse aus Merseburg, ist abgereist. —

16. Schrieb wiederum und befahl, alles Überflüssige zu verkaufen, damit es
weder den Unsrigen noch den Franzosen Gelegenheit zum Plündern gebe.

17. Noch vor Abend kamen Herr „Landschreiber" und der junge Hinderer von
Baden. Übergab ihm Geld, das ich von Herrn Amtmann Olysi empfangen habe

4 Die Ortenau

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