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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 83
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0085
5. Johannes Bär, 65 Jahre alt: Sein Lehensgut hat 65 Sester, die Matten eingerechnet.
Dafür liefert er jährlich 95 Sester allerhand Frucht nebst einem Kapaunen, einem Huhn,
einer Gans und 50 Stück Eier. Außerdem leistet er zwei Fuhrfronen. Er habe keinen
Lehenzettel in den Händen. Sein Vater habe einen gehabt, der sei aber während des
Krieges verlorengegangen. Auf dem Zettel stand auch, wie es mit den Abgaben gehalten
werden solle bei Krieg, starkem Gewitter und Mißwachs. Früher hätten die Knechte und
Buben bei der Ablieferung im Kloster immer einen Trunk bekommen, und der Meier, der
konnte trinken, soviel er wollte. Jetzt richten sie einem was auf den Spannerl hin.

6. Hans Erb, der alt, 74 Jahre zählend: Er besitzt ein Lehen von 73 Sester und gibt
95 Sester Gültfrucht, dazu 50 Eier und 12 Batzen in Geld für Kapaunen und Gäns. Er hat
schon seit 40 Jahren die Güter, und damals, als er sie übernahm, war Schuttern froh, wenn
sie nur einer bebaute. Wie sie letzthin den Turm gebaut hätten, seien von ihm 18 Gulden
nachgefordert worden. Er habe ihnen aber keinen Kreuzer zugestanden. Um Ruh zu haben,
habe er ihnen dann aber 6 Gulden in Geld gegeben und eine Fuhr mit Steinen geleistet.

7. Georg Siegele: Sein Gut hat 75 Sester. Er gibt 95 Sester Frucht im Jahr nebst 50 Eiern
und 12 Batzen für Kapaunen und Gäns. Außerdem entrichtet er zwei Fuhrfronen. Beim
Aufzug zahlte er 12 Gulden.

8. Adam Erb, namens seines Vaters Michael Erb: Das Gut besteht in 73 Sestern Feld und
leistet 95 Sester Gült nebst 50 Eiern, 12 Batzen für Kapaunen und Gäns und zwei Fuhrfronen
. Sein Vater hat bei der Belehnung 3 Gulden entrichtet. Er habe geglaubt, vom
Kloster noch bei Lebzeiten seines 76jährigen Vaters das Lehen zu bekommen, da er als der
jüngste Sohn das Recht darauf habe.

9. Lorenz Bühler, 64 Jahre alt: Er hat 39 Sester in Bau und entrichtet davon jährlich
49 Sester Frucht nebst 6 Batzen für Eier. Er hat das Gut schon seit 30 Jahren. Vor drei
Jahren habe ihm der jetzige Großkeller 80 Gulden nachgefordert von den Kriegszeiten
her. Um die Schuld loszuwerden, habe er seit drei Jahren 10 Gulden in Geld, 3 Viertel
Weizen und 3 Viertel Korn in natura entrichtet und 10 Fuhren aus dem Hochwald zu
dem Turm geleistet. Bei dem Meiertag und sonst habe man ihnen allzeit Brot und Wein
gegeben, unter dem jetzigen Großkeller aber gehe es gar sparsam zu.

10. Michel Engel, 50 Jahre alt, Gerichtsmann zu Friesenheim: Sein Lehen hat 59lA Sester,
leistet jährlich 8814 Sester Frucht nebst 25 Eiern und 9 Batzen für Kapaunen und Gäns.
Bei Antritt des Lehens habe er 12 Gulden bezahlt.

11. Michel Röderer besitzt ein Gut von 70 Sester Feld und Matten, und gibt davon
jährlich 80 Sester Frucht nebst 25 Eiern, 3 Batzen für Kapaunen und Gäns und leistet
außerdem zwei Fronen. Der Pater Großkeller habe ihm 30 Gulden nachgefordert. Einen
Species-Dukaten und 3 Fuhren zum Turm habe er geleistet.

12. Hans Tascher: Er hat 70 Sester zu Lehen. Davon soll er jährlich geben: 80 Sester
ein Viertel Gültfrucht, 25 Eier und 3 Batzen für Kapaunen und Gäns, dazu 2 Fuhrfronen.
Bei Antritt des Lehens habe er 30 Gulden bezahlt. Vor drei Jahren hätten sie ihm nachgefordert
. Er habe 6 Gulden in Geld und 3 Fuhren Stein zum Turm geleistet.

13. Adam Bühler namens seines Schwiegervaters Jeremias Dondinger: Er bebaut 71 Sester
an Äckern und Matten und gibt davon 80 Sester Frucht nebst 25 Eiern und 3 Batzen für
Kapaunen und Gäns, Wj Sester Erbsen, Linsen und Bohnen.

14. Michel Bühler: Er hat ein Lehen von 53 Sestern unterm Pflug und gibt davon
jährlich 80 Sester, ein Viertel Frucht, 25 Eier, 3 Batzen für Kapaunen und Gäns, auch
leistet er zwei Fuhrfronen. An Geld ist von ihm bezahlt worden: 71 Gulden 7 Batzen
6 Pfennig nebst zwei Dukaten zu 6 Gulden.

15. David Füner, 74 Jahre alt: Bebaut für Schuttern 62lA Sester und entrichtete dafür
80 Sester 1 Viertel, dazu 1 V> Sester Geköch, 3 Batzen für Kapaunen und Gäns, 25 Eier
und 2 Fuhrfronen.

16. Jakob Tascher: Sein Lehen umfaßt 63/4 Sester Äcker und Matten. Seine Leistung
ist dieselbe wie die des David Füner. Er habe eine Witfrau geheiratet, die nach ihres
Mannes Tod noch einen ganzen Wagen voll Frucht nachzahlen und nach Schuttern führen
lassen mußte.

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