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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 179
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0181
wald und Christian Harters Wald, am Weeg oder Riesen erhöcht liegender Felsstein
(1793, FF, HH), 22 Ruthen abwerts Steinlochen (1741, FF, HH, 17), auf dem Eck gegen
dem Nillhoft, grad hinunter des Christian Harter auf Nill eigenthümliches Gut, rechter
Hand gegen dem Kleeacker, 133 R. Eckstein (1741, FF, HH, 18), Schneeschmelze abwerts
auf einen Sattel, Steinbühlkopf, den Bühl hinunter, Morizhalden, Kuhehornkopf
(1734).

Waldriesen grüßten einst den Wanderer

Auf dem Fischerbacher Eck wuchs einst die Helge Buchen10), wie sie 1662 benannt
wurde. Ein anderer uralter Baum stand bei einem Bannstein mit der Jahreszahl
1560 im Sattel bei der Straße am Steiglins Kopf, „heißt allda Beim Plaulers
Baum, hat eine Fichten, hat Vil Dolden Vndt habens beim gecrönten Hirsch ge-
nändt". 1738 wird derselbe Baum nochmals erwähnt: „auf dem bleylers baumers
Sattel bey der gecrönten hürsche". 1778 konnten die Wäldler diesen Baumriesen
nicht mehr staunend betrachten, denn da heißt es: „Bannstein No. 24 gesetzt, anstatt
der Thannen bey dem gekrönten Hirsch." 1724 ist auch einmal von der
„Kropf dannen auf dem Beimers Köpfle" die Rede. Als Gewann- und Flurnamen
„bei der Kropftanne" oberhalb des „Höllochs" lebt sie heute noch.

Wolfsgruben

Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatten sich die Wölfe zu einer Landplage entwickelt
. Zu ihrer Dezimierung wurden Wolfsgruben, die die Jäger mit Geisen
beköderten, angelegt. Hie und da findet sich noch ein Hinweis. So heißt es in der
Grenzbegehung von 1661: „bey einer Wolffgruben am Heidenstein bei der Beifußhalden
". Auch 1769 wird auf dieselbe alte „wolffsgrueben beim Heyden Stein
Kopf bei der Pelsfuß Halden" hingewiesen. Weitere Wolfsgruben befanden sich
auf einer Ebene hinter dem „Scheer Eggle Kopff", eine andere ca. 400 m weiter
abwärts zum Schneiders Köpfle und schließlich eine dritte etwa 800 m davon entfernt
.

Sie genossen „ein kalte Kuchel"

Durch das Aufsuchen alter Lochenbäume und verwachsener Bannsteine und
durch das Einsetzen neuer Steine ging viel Zeit verloren. Zum andern spielte die
Witterung den Männern in den damals noch dicht bewachsenen Bergwäldern oftmals
einen Streich. So liest man in unserem Lochnungsprotokoll vom Jahre 1734:
„wormit mann auff glaßhüthen (beim Rautschkopf) übernachtet und deß Volgen-
den Tags weithers für gelochnet". Am 12. 9. 1768 heißt es: „wegen des fort angehaltenen
regen wetters nicht weithers gelöchnet werden können". Zwischendurch
wurde auch mal gevespert, oder wie die Altvorderen das damals 1724
nannten: „am harmerspacher roßbach, wo die Deputirten Zwischen 2 und 3 Uhren

10) Die heilige Buche.

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