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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 211
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0213
Kapitänleutnant, Kapitän, Obristwachtmeister, standen Paten oder ließen ihr
Kind taufen. Manchmal waren Soldaten auch Pate bei Kindern von Einwohnern,
so z. B. ein Leutnant und der Musterschreiber Georg Friedrich Diringer (später
auch Düring geschrieben). Als Patin stand 1638 „Herrn Johann (sonst Georg)
Friderich Dürings geweßenen Musterschreibers under Billischem Regiment Hauß-
frau". Diese Frau war die Tochter Juliana des hiesigen Bürgers Friedrich Arnold.
Sie heiratete am 16. April 1635 Georg Friedrich Düring. Dem Eintrag nach
stammte er von „Hoff", womit wohl Hof gemeint ist. Der Schiltacher Schultheiß
Samuel Legeier war zum Vogt von Dornhan bestellt worden. Diese Gelegenheit
muß wohl Düring benutzt haben, um seine Stellung zu wechseln. Er wird nämlich
1640 als Schultheiß von Schiltach bezeichnet, was er sicher schon einige Zeit war.
Bis Ende 1642 oder Anfang 1643 war er Schultheiß hier, vielleicht auch etwas
länger. Die Lücke im Taufbuch verhindert es, genauer zu bestimmen, wie lange
er hier war.

Die im Taufbuch genannten Soldaten gehörten zu folgenden Truppeneinheiten,
die entweder hier durchmarschierten oder hier einquartiert waren:

Juli 1634 Landvolk1), August 1634 „Frst. wrt. Leibfahnen" (fürstlich württembergisch
), Februar 1635 das Billische Regiment, Januar 1637 das Breinische
Regiment zu Fuß (im Durchmarsch), März 1637 die Morellische Kompanie von
Obristen Walloß Leibregiment Dragoner, August 1637 das Wolfische und Wertische
Regiment (wohl das Regiment von Werth), September 1637 das Wolfische Regiment
, Februar 1638 Hauptmann Muschlers Kompanie des Pappenheimischen
Regiments zu Fuß2), September 1638, April 1639 und März 1640 wieder das
Wolfische Regiment, März 1641 Herrn Ernst Hammers Kompanie von Obristen
Edelstatters Regiment, Februar 1642 das „Hochlöbliche" Holzische Regiment,
März und April 1642 ebenfalls das Holzische Regiment zu Fuß mit des „wol-
gebornen Herr Graf Fuekhers Leib Compagnia", Februar 1643 das bayrische
Hagenbachische Regiment. Leider beginnt nun die große Lücke im Taufbuch. Was
diese Durchmärsche und Einquartierungen der Bevölkerung Leid, Not, Elend,
große Opfer und Kosten verursachten, das müssen wir uns denken.

Nach dem Krieg finden wir noch zwei Einträge von Soldatenkindern, 1649 und
1650. Der Vater des letzten Kindes gehörte dem „. . . Regiment H. General
Duglaß" an. Der Name des Regiments ist schwer zu entziffern.

Aus dem Ehebuch

Das Ehebuch beginnt mit dem 20. Dezember 1574. Es hat eine große Lücke vom
25. Mai 1641 bis 9. Februar 1658. Das erschwert auch hier einen genauen Vergleich.

1) Eintrag: Capitaneus über das Landvolk. Etwa wie die Landwehrregimenter vor 1939 wurden schon
lange vor dem Dreißigjährigen Krieg immobile Einheiten (Fähnlein) 1., 2. und 3. Wahl aus der Bevölkerung
aufgestellt. Sie waren vom Hauptmann bis zum letzten Fuhrmann vollständig eingeteilt und ausgerüstet
. Auf Befehl des Fürsten traten diese Einheiten, die aus verschiedenen Orten stammten, zusammen.
Um eine solche Truppe muß es sich bei der Bezeichnung „Landvolk" handeln.

2) Von dieser Kompanie war im Februar 1638 der Leutnant Hannß Eölckher aus der Oberpfalz Kommandant
auf unserm Schloß.

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