Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 248
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0250
Eintausend Sechshundert fünfzehn jar,
da war Oppenaw in Höchster gefahr
Durch ein entstanden Schröckliche Brunst
eß war alles Löschen umb sonst.
Daß gantze Stättlein Abbronen jst
Nicht ein hauß uffrecht gebliben ist
Nachmalen dises Ratthauß . . ."
(= später dieses Rathaus)

Scheibe 3 (Sa) Die Wappenscheibe des Vogtes Jeremias Rebstock, Abb. 3, aus
dem Jahre 1623. Diese Scheibe zeigt den damaligen württembergischen Vogt,
denn das Renchtal befand sich von 1604 bis 1664 in württembergischer Pfandherrschaft
. Diese Scheibe stellt einen Mann in Pluderhosen mit je einem Rebstock in der
Hand dar. Als Helmkleinod die Halbfigur des gleichen Mannes mit Trauben in
den Händen. An der Seite ist links die Gestalt der Justitia (= Gerechtigkeit) und
rechts die Gestalt der Prudentia (= Christliche Klugheit) dargestellt. Darüber
befindet sich reiches allegorisches (= sinnbildhaftes) Rankenwerk. Darunter nun
ist die Inschrift:

„Jeremias Rebstock der
Zeith Würtenbergischer
Vogt zu Oppenaw 1623."

Dieser Jeremias Rebstock entstammt einem Straßburger Patriziergeschlecht. Seine
Amtszeit als württembergischer Vogt im Oppenauer Tal unter Herzog Johann
Friedrich (= dem zweiten Regenten in Württemberg aus der Mömpelgarder Linie)
währte von 1613 bis 1629. Vorher war er württembergischer Forstmeister zu
Calw. Unter seiner Amtszeit war 1615 der große Stadtbrand. Er starb in Oppenau
im Jahre 1636.

Scheibe 4 (Op) Oppenauer Gerichtszwölfer 1617, Abb. 4. Diese Scheibe ist stark
beschädigt und es müssen wohl an ihr unsachgemäß in späterer Zeit Ausbesserungen
vorgenommen worden sein. Der Gerichtszwölfer ist mehr als Jäger oder Landmann
dargestellt. Das Bild darüber zeigt einen heimkehrenden Jäger oder auch
einen ankommenden Boten. Der Bibelspruch fehlt. Könnte diese Darstellung nicht
auf Hiob zutreffen, der wieder einmal eine schlechte Nachricht überbracht bekommt
und dem Boten einige Schritte entgegengeht? — Alle Bildszenen der
Oppenauer Scheiben stellen Motive aus dem Alten Testament dar. — Das Hauszeichen
unten links, eine Schippe, weist auf den Beruf des Bauern hin. Josef Ruf
erklärt den Gerichtszwölfer mit seiner Frau als aus dem „Läupach", einem Zinken
im Oedsbach, stammend. Nach Josef Börsig soll dies der „Suscheidbauer" als
Gerichtszwölfer sein. Hiergegen aber spricht ein Kirchenbucheintrag über einen
anderen Gerichtszwölfer aus jener Zeit.

Scheibe 5 (Sa) Oppenauer Gerichtszwölfer 1617, Abb. 5. In dieser Abhandlung
kann nun die Scheibe des Gerichtszwölfers Martin Müller und seiner Ehefrau, in
der Abbildung stellvertretend für die folgenden Scheiben, gezeigt werden. Nach
Josef Ruf ist die Kleidung der Personen, die auch bei den folgenden Scheiben die-

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