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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 256
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0258
seine Exzellenz Erzbischof Dr. Gröber in Freiburg die Erlaubnis zur Ausglasung
gab. Seit dieser Zeit sind die Oppenauer Glasgemäldescheiben nun im Rathaus
in den Räumen des Heimatmuseums eingeglast. Man hat auch Schwarzweiß-Glasaufnahmen
— nach vorhandenen Schwarzweiß-Fotografien — der sieben im Besitze
der fürstlich badischen Familie sich befindenden Scheiben machen lassen.
Leider sind aber diese Schwarzweiß-Kopien durch die starke Sonnenbestrahlung
heute auch zerstört. Durch einen Briefwechsel im Jahre 1967 mit der Markgräflich-
Badischen Schloßverwaltung zu Salem ist es gelungen, daß der Herr Markgraf
Max von Baden die Erlaubnis erteilte, von den sechs dort befindlichen Oppenauer
Glasgemäldescheiben Farbdias herstellen zu lassen. Somit besitzt heute die Stadt
Oppenau in ihrem Archiv sehr gute Reproduktionen der insgesamt 17 Oppenauer
Glasgemäldescheiben.

Es ist nicht nur für den Heimatfreund interessant, etwas über die nun 350 Jahre
alten Scheiben zu erfahren, sondern vielleicht regt dieser Aufsatz auch dazu an,
die hier noch vorhandenen Scheiben im Heimatmuseum einmal zu betrachten.

Zum 200. Geburtstag der Nepomuk-Statue beim
„Klösterle" in Bad Rippoldsau

von Adolf S c h m i d

Cölestin Wahl, Abt von St. Georg in Villingen/Schwarzwald und damit auch
geistlicher Herr über das kleine Benediktiner-Priorat St. Nikolaus in Rippoldsau
(1140 gegründet), hat vor nunmehr 200 Jahren zu Ehren des hl. Johannes von
Nepomuk beim Rippoldsauer „Klösterle" eine besonders eindrucksvolle Statue
dieses populären Brückenheiligen erstellen lassen. Das ausgezeichnete Werk spricht
für sich, auch wenn wir gerne außer über den Stifter (CASG = Coelestinus Abbas
Sancti Georgii) auch Informationen hätten über den Künstler und Gestalter dieser
barocken Sandsteinfigur. Fast vier Jahrhunderte nach jener Nacht vom 19. zum
20. März 1393, in der Nepomuk auf Befehl König Wenzels von der Karlsbrücke
in Prag in die Fluten der Moldau gestürzt worden sein soll, begann also seine
Verehrung auch im Wolftal, am Fuße des Kniebis.

Man muß den geschichtlichen Hintergrund etwas erhellen, die Zeit Kaiser
Kar's IV. (1346—1378) und seiner Nachfolger. Des Kaisers Hauptsorge galt
seinem Erblande Böhmen, das unter seiner Regierung immer mehr zum Kernland
des Deutschen Reiches wurde. Deutsche Kolonisten rief er nach Prag, wo er den
Dom, den Hradschin und die erste deutsche Universität (1348) gründete. Erstmals
seit der staufischen Zeit war es Karl möglich, den ältesten Sohn Wenzel schon
zu seinen Lebzeiten zum Nachfolger als deutschen König wählen zu lassen. Viele
Schwierigkeiten hatten sich angesammelt, denen sich König Wenzel nicht ge-

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