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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 266
(PDF, 62 MB)
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woll - te sie ver- füh - ren, doch hatt' ich nicht

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den Mut. Und

















als ich war ent- schlos-sen, ver- sag - te sie sich mi - -ir, es

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hat sie sehr ver- dros-sen mein' un - ge - stü - me Gier.

2. Die Liebe war gestorben, an ihren Platz trat Wut. Mein
Haß war groß geworden, ich lechzt nach ihrem Blut. Kath-
rine, du mußt sterben, es kost' ja nur ein' Schuß, Kath-
rine, du mußt sterben, es kost' ja nur ein' Schuß!

3. Ich stand jetzt vor dem Richter, das Urteil ist gefällt. Verwirket
ist mein Leben, muß scheiden aus der Welt. In
Schauer und in Reue vergeht nur kurze Weil, schon
knüpft am Berg der Henker das würgend Todesseil.

Der Inhalt des Liedes kam mir grausig vor; ich fragte den Sänger nach der
Herkunft, er wußte aber nur, daß das Lied von den Steinbacher Burschen gesungen
werde, auch den älteren Leuten sei es bekannt.

Ich erzählte das meinen Eltern, der Vater forderte mich auf, den Text und die
Singweise des Liedes unter Mithilfe des Kameraden zu Papier zu bringen. In der
nächsten Bezirkskonferenz der Lehrer des Amts Bühl brachte er die Sache zur
Sprache und erfuhr, daß das Lied in fast allen Ortschaften der Rheinebene gesungen
wurde, aus dem Mund der Mädchen dagegen wurde es nie gehört. Wenige
Wochen darauf verließ ich die Heimat und steckte jedoch das Lied in mein bereits
genanntes Raritätenkästlein. Erst als ich mich im Ruhestand mit volkskundlichen
Studien befaßte, nahm ich es wieder zur Hand, um seiner Entstehungsgeschichte
nachzugehen. Meine Ermittlungen werden zeigen, welche Verbreitung ein Lied
finden und welch verderbliche Wirkungen es haben kann:

In der Zeitschrift für Volkskunde 11 veröffentlichte M. Adler ein Lied über die
Mordtat eines Musketiers im Infanterie-Regiment des Fürsten Leopold I. von
Anhalt-Dessau. Sie war in ein Lied gefaßt, das um 1700 etwa geschrieben worden
ist. Das Lied wurde in Oberweschnegg (Schweiz) festgestellt. Es hat acht Strophen.
Deren erste sei hier wiedergegeben:

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