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geboten wird zu einer ernsteren Teilhabe, das volkskundliche Gut im weitesten Betracht,
so wie es bisher noch nicht zusammengefaßt ist, zu sehen und sich mit ihm erneut zu
beschäftigen. Damit aber zeigt sich zugleich als eine Aufgabe der Forschung, auf die
Gesamtbetrachtung Ganthers zurückzugehen, die heutige Mundart nach Laut und Form,
nach Wortbestand und Satzgebrauch auf zwei Menschenalter zurückschauend zu prüfen
und über die Belege, wie sie im Badischen Wörterbuch bereits gebracht sind (Bd. 1: Quellenverzeichnis
) hinausgreifend; und daran anschließend die mundartlichen Zeugnisse aus
dem reichen Schrifttum Alban Stolzens und Josef Schofers zusammenzufassen. Dabei
ergeben sich gute Ausgangspunkte für den Gebrauch der Mundart und der Volkssprache
in Jugend und Mannesalter, bei gezielter literarischer und nichtbeabsichtigter privater
Verwendung, bei völlig verschiedenen Anlässen ihres Gebrauchs daheim, im öffentlichen
Leben und in der Literatur.
So begrüßen wir diese Auswahl-Ausgabe und sehen über das augenblickliche Ziel Max
Webers hinaus starke Anregungen. Wir begrüßen auch die Bildbeigaben der Schwarzwaldhöfe
Eugen Falk-Breitenbachs zu Hausach im Molerhüsli, und wir erkennen auf
S. 192 das Schwarzwälder Freilichtmuseum, den „Vogtsbauernhof"; und doch wünschen
wir: bei einer kommenden 2. Auflage möge doch auch das „Renchtäler Haus" in seiner
Giebelstellung mit der kennzeichnenden Dreiteiligkeit des Stallraumes, mit dem vorgebauten
Giebelstock und Schindelbekleidung freundliche Aufnahme finden, solange es
auch für dieses Haus noch Zeit ist. n. rw^ «.«clor
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