http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0053
private Bauherren im Stadtteil Sölling-Nord 270 Wohneinheiten in Blocks mit
1-, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen.
Der weitere wirtschaftliche Aufstieg, die Vergrößerung bestehender und die
Niederlassung neuer Industriebetriebe führten zur Erschließung eines neuen
Stadtteiles, zur Errichtung eines Wohntrabanten. Nach dem Beschluß des
Gemeinderates wurde hierzu das Gewann Wolfsgrube im Süden der Stadt
(zwischen Sundheim und Kronenhof) ausersehen. 1965 wurde mit der Erschließung
, 1966 mit der Bebauung in der Trägerschaft von Baugenossenschaften
begonnen. Der Bebauungsplan sieht vor:
440 Mietwohnungen und etwa
130 Eigenheime
für etwa 1800 Einwohner. Seit der Wiederbesiedlung bis 1967 wurden für den
Wohnungsbau 29 Mill. DM aus öffentlichen und zinsverbilligten Mitteln zur
Verfügung gestellt. Folgende Zahlen ermöglichen einen Vergleich mit der Vorkriegszeit
und geben über die Phasen der Wiederbesiedlung Aufschluß:
Bevölkerungszahl
Zahl der Gebäude
Zahl der Wohnungen
1939
12200 Einwohner
1740
4230
1946
509 Einwohner
1953
926
1956
11 370 Einwohner
1718
3385
1957
11 825 Einwohner
1785
3860
1968
15000 Einwohner
2024
5160
1969
15800 Einwohner
2122
5376
1970
16015 Einwohner
5556
Kehls Industrie im Rheinhafenviertel
Vor dem 2. Weltkrieg war der Rheinhafen Kehl mit seinen drei Becken und
einer Wasserfläche von 56 ha mehr Umschlagshafen als Industriehafen. Durch
die bis Basel und Rheinfelden erfolgte Schiffbarmachung des Oberrheins verlor
Kehl von seiner Bedeutung als Umschlagshafen, da ein großer Teil des bisherigen
„Hinterlandes" (das südliche Oberbaden und die Schweiz) sich auf andere Häfen
umstellte. Auch sind mehrere zerstörte Industriebetriebe nicht wieder aufgebaut
oder in Betrieb genommen worden. Damit war für Kehl eine neue Situation
entstanden, zu deren Lösung hauptsächlich Ansiedlung industrieller Werke in
Betracht kam. Wegen des besonderen Schicksals der Stadt haben Bund und Land
durch steuerliche Vergünstigungen die Industrieansiedlung erleichtert. Die
Umstellung ist recht gut gelungen: während vor dem Kriege 1100 Menschen
im Hafengebiet beschäftigt waren, sind es heute 4000. Damit ist der Umschlagsund
Industriehafen mehr und besser als zuvor die Grundlage für die wirtschaftliche
Existenz vieler Bewohner Kehls, des Hanauerlandes und des Landkreises.
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