http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0084
Teilansidit der Karlsdiule, rechts deren neuester Bauteil. Klischee: Stadt Rastatt
wesentlichsten Baulücken der Innenstadt geschlossen und der besonders stark
zerstörte Baubereich Bahnhofstraße im wesentlichen neu aufgebaut werden.
Entsprechend dem Ziel, verlorengegangenen Wohnraum möglichst rasch zu
ersetzen, sind in diesem Bereich und in diesem Zeitabschnitt fast ausschließlich
mehrgeschossige Gebäude mit einer jeweils großen Anzahl von Wohnungen,
häufig mit Geschäftsräumen im Erdgeschoß, entstanden.
Noch während man mit diesem Wiederaufbau im engeren und engsten Sinn
beschäftigt war, stellte sich aber eine neue Bauaufgabe aus der Umsiedlung der
Heimatvertriebenen.
Im Gebiet der französischen Besatzungszone waren nach 1945 keine Vertriebenen
aus den durch den Krieg verlorengegangenen deutschen Gebieten aufgenommen
worden. Sie hatten zunächst fast ausschließlich in überwiegend
landwirtschaftlichen Gebieten, wie Schleswig-Holstein und Bayern, Aufnahme
gefunden, wo sie aber auf die Dauer wegen der mangelnden Arbeitsmöglichkeit
nicht seßhaft werden konnten. Es kam eine Umsiedlung in Gang. Es galt, den
aus dem Osten Vertriebenen eine neue Heimat zu schaffen, in der sie endgültig
Fuß fassen konnten. Damit trat der Siedlungsgedanke in den Vordergrund. Nach
den gegebenen Verhältnissen konnte es sich nur um sogenannte Kleinsiedlungen
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