http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0129
Strohflechterin. Die Flediterei, aus Italien
übernommen und durch Obervogt Huber
(1785—1816) in Tribergs Landschaft besonders
gefördert, lebte in Heimarbeit
und Handarbeitsunterricht in den Schulen
bis um die Jahrhundertwende und darüber
hinaus in den Dörfern. Robert Gerwigs
Uhrmachcrschulc in Furtwangen (1850)
sorgte als „Mädchen für alles" durch
Prämierungen von im Schwarz wald erzeugtem
Flechtstroh, Flechtwarc und Veranstaltung
von Ausstellungen, daß die
Flechterei lange lebendig blieb. Noch
heute gibt es als beliebte Andenken
Strohflechtwaren.
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die einst neben Uhren-, Löffel- und Glasherstellung zur Frühindustrie des Schwarzwaldes
zählte. Geschmackvolle Steingutwaren aus Hornberg, Zell am Harmersbach
und Tennenbronn fehlen nicht. Der Deckenfries zeigt in realistischen Darstellungen
markante Szenen aus der Schwarzwaldgeschichte (Kelten roden Wald, Römerinvasion
, Bau von Klöstern durch Benediktiner auf dem Schwarzwald, Köhlerei,
Entstehung von Tribergs Wallfahrt „Maria in der Tanne", Flößer auf Wolfach
und Kinzig, alte Postkutsche auf Paßfahrt, erster Personenzug der Schwarzwaldbahn
auf Tribergs Bahnhof, Frachtfuhrwerk in strengem Winter, Holzfäller, alte
Bauernsäge im Hinterprechtal, Langholzfuhrwerke, „Holländer" genannt, weil
die stattlichsten Stämme nach Holland geflößt wurden. Inneres einer alten Sägemühle
, Schnefler, Glasbläser, Löffelschmiede, altes Eisenhammerwerk und moderne
Technik).
Zu einer „Stubengadde" führt, nachdem man eine Schneflerwerkstatt besichtigen
konnte, eine Stiege hoch. Diese Bauernschlafstube birgt außer dem üblichen
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