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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0248
Kloster Alpirsbach um 5 Pfund Tübinger Münze. Der Lehnsherr dieser Güter, der Herr
von Falkenstein, war mit diesem Verkauf einverstanden. Die Leute des Dienstadels
standen oft in Abhängigkeit von mehreren Lehnsherren, von denen sie mit Gütern belehnt
wurden.

Warum Burkhard noch andere Besitzungen veräußerte, ist nicht bekannt. War er in Not
geraten oder verkaufte er, weil aus seiner Ehe vermutlich keine Kinder hervorgegangen
waren? Mit Zustimmung seines Herrn des Grafen Friedrich von Fürstenberg verkaufte er
am 23. November 1294 zu Wolfach an den dortigen Bürger „Cunrat dem Hegninge" sein
Gut „vff Kubach" und sein Gut „zu Hozzenhüsern unter Schenckenzelle, das Conrat
Hotze baut" mit Leuten und allen Rechten um 32>■> Mark Silber „des Geweges zu
Wolffach". Burkhard nannte sich bei diesem Verkauf „der Schenke von Schenkenzell,
ein Ritter". Seine Zeugen dabei waren Walter, der Schenk von Andegge, Hertwig Vasant,
Syfrit, der Schultheiß von Wolfach, und Binli von Celle.

Burkhard und sein älterer Bruder Konrad der Schenke verkauften am 15. April 1298
ihre Rechte in dem Dorfe „Rötenberc, das liegt ob der Staige ze Reinhartesowe" (Hinterrötenberg
, Gemarkung Schömberg, bei Reinerzau) an Hug von Talheim, Vogt zu Sulz. Es
siegelte Konrad der Schenke als der ältere, sein Bruder Burkhard hatte kein Siegel. Daraus
ist zu schließen, daß der Lehnsträger auf der Schenkenburg damals dieser Konrad war.
Ihm waren auch die Bürgschaftsansprüche seines Vaters gegen den Grafen Heinrich von
Fürstenberg vererbt worden. Am 2. Juli 1299 wurde hierüber eine Urkunde ausgestellt,
aus der hervorgeht, daß Eberhard der Schenke für seinen Herrn eine Bürgschaft und
Schadenersatzverpflichtungen in Höhe von 80 Pfund Pfennige, und eine weitere Bürgschaft
über 16 Pfund Pfennige und 2 Malter Kernen übernommen hatte. Die Ansprüche daraus
gegenüber Graf Egen von Fürstenberg erhielt nun „Cunrat der Schenke von Schenkencelle"
vom Hofgericht in Rottweil verbrieft. Die Urkunde wurde ausgefertigt von Graf Hermann
von Sulz, Hofrichter des Königs.

Es ist dies die letzte Erwähnung des Schenken Konrad. Er wird um das Jahr 1300
gestorben sein. Ob er verheiratet war, wissen wir nicht. Nachkommen sind von ihm keine
bekannt.

Sein Bruder Burkhard setzte die Linie fort. Vermutlich war er nach dem Tode seines
Bruders Konrad von der Burg Wittichenstein auf die Schenkenburg gezogen. Er war im
Jahre 1313 tot. Aus der Ehe mit Klara Bock von Kolbenstein scheinen keine Kinder hervorgegangen
zu sein. Solche sind auf der Schenkenburg nicht bekannt. Mit Burkart war
das Geschlecht der Schenken von Schenkenzell ausgestorben. Sein Schwiegervater, Johannes
der Bokke, gab am 25. Mai 1313 dem Kloster Alpirsbach das freieigene Gut auf dem Bühl
zu Schenkenzell um des Seelenheils willen seiner verstorbenen Frau und seines Tochtermannes
, des „Herrn Burkarts des Schenken". Seine Söhne Nikolaus und Friedrich und
seine Tochter „Clara die Schenkin" willigten in diese Schenkung ein. Das Andenken an
den letzten Schenken von Zell lebt heute noch in der Sage fort.

Die Zeit der Burgvögte

Nachdem das Geschlecht der Schenken von Zell ausgestorben war, setzten die Herren
von Hohengeroldseck Burgvögte auf die Schenkenburg, welche das weitläufige Gebiet zu
verwalten hatten. Als erste kamen Edle von Huelwer, die bei Gammertingen im Laucher-
tal ihren Stammsitz hatten, als Vögte auf die Burg Schenkenzell. Heinrich Hülwer war
ein Diener des Grafen Georg, Herr zu Veldenz und Geroldseck. Von diesem erhielt er
im Jahre 1327 etliche Güter im oberen Kinzigtal zu einem rechten Mannlehen. Als im
Jahre 1344 Walter von Geroldseck das Fischwasser im Reinerzauer Tal an das Kloster
Alpirsbach verpfändete, war Heinrich Hülwer unter den Zeugen. Im Jahre 1346 nannte
er sich Hülwer von Schenkenzell. Seine Tochter Hailwig war verheiratet mit Johann der
Bürgentaler. Sie wurde im Jahre 1346 von diesem auf ihre Heimsteuer zu Glatten verwiesen
. Heinrichs Witwe Kunigunde von Winterbach lebte noch im Jahre 1373. In diesem

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