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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0260
Das Sdilößle
bei Schcnkcnzell;
Blick über den
Halsgraben auf die
Burgstelle.
Aufn.: H. Fautz

Buntsandsteinquader, die hier besonders auffallen, weil der Schlößleberg aus Granit
besteht und die Bausteine daher ortsfremd sind.

Wir haben in dem Schlößle eine alte wehrhafte Burganlage vor uns, die manches
Rätsel aufgibt. Wie schon erwähnt, kann man von einer Burgruine nicht sprechen,
da kein aufstrebendes Mauerwerk mehr vorhanden ist. Wann und wie das
„Schlößle" zur Ruine wurde, ist unbekannt. Wir kennen nicht einmal seinen
eigentlichen Namen, da keine Urkunde uns über denselben Auskunft gibt. Es muß
angenommen werden, daß man das Schlößle zerfallen ließ, da an seiner baulichen
Unterhaltung kein Interesse mehr bestand und die Bewohner der Umgebung im
Laufe der Zeit das noch brauchbare Baumaterial abführten und anderweitig verwendeten
. Von einer gewaltsamen Zerstörung, die sicher aktenkundig geworden
wäre, ist nichts bekannt. Bemerkenswert ist, daß man vom Schlößle aus eine sehr
gute Sichtverbindung mit dem Burgstall bei Schenkenzell und mit der Schenkenburg
hatte, womit die Zugehörigkeit desselben zu den Burganlagen um den Schen-
kenzeller Talkessel gesichert ist.

Um möglichen geschichtlichen Zusammenhängen des „Schlößle" mit alten Siedelungen
im oberen Kinzigtal nachzuspüren, sei erwähnt: Dem im Jahre 1095 gegründeten
Kloster Alpirsbach wurde von den Stiftern ein großes Gebiet zugeeignet
, dessen Grenzen gegen Schenkenzell hin die Große und Kleine Kinzig
bildeten. Das Schlößle, wenn man ihm ein hohes Alter zusprechen will, lag in
diesem Klostergebiet. Dann muß es in irgendwelchen Beziehungen zu dem Kloster
Alpirsbach gestanden sein. Die Zimmerische Chronik (1,107) berichtet: Die Abtei
hat man nur die Burg genannt, „so het es darumb noch zwölf burgle wie schleßle
gehabt, darin die zwölf conventuales vom adel gewonet". Ob unser Schlößle eines
davon war? Auch hört man aus der Geschichte des Klosters Alpirsbach, daß ein
Herr von Neuneck ein Schloß zwischen Alpirsbach und Schiltach besessen habe.

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