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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0285
direkt an der Römerstraße lag und nur mehr schwerlich mit den Römern in Verbindung
gebracht werden kann23).

Die mittelalterliche Straße folgte einer anderen Linienführung, die am Schil-
tacher Marktplatz ihren Ausgangspunkt hatte. Von da erstieg sie den Schroffen,
führte um den Simonskopf herum und hinauf auf die „Staig" 24); dort, genau unterhalb
der Willenburg, ist noch ein Sandsteinpflaster aus großen Platten erhalten.
Weiter zog die Straße um den Schlößleberg und erreichte bald darauf beim ehemals
vorderösterreichischen Zollhaus die Höhe25). Diese Route hatte sich vielleicht
schon im frühen, sicher aber im hohen Mittelalter herausgebildet und war bis ins
19. Jahrhundert ein viel benutzter Verkehrsweg. Nach ihrem Endpunkt wurde sie
„Rottweilerstraße" genannt, eine Bezeichnung, die ihre damalige Bedeutung ahnen
läßt; gehörte sie doch zum Verkehrsnetz dieser wichtigen Stadt am oberen Neckar,
die sie mit Straßburg und dem Oberrhein verband.

Eigenartigerweise scheint diese Route in der landesgeschichtlichen Forschung
nicht recht bekannt zu sein, da man unter der „Kinzigtalstraße" vorzüglich den
Weg bis Hausach und dann durchs Gutachtal nach Villingen versteht2"). Diesem
stand die „Rottweilerstraße" an Bedeutung sicher nicht nach, zumal sie die einfachere
Strecke war. Auch die beiden im 13. Jahrhundert gegründeten Städte
Wolfach und Schiltach sind ohne Zusammenhang mit dieser Straße und ihrem
Verkehr nicht denkbar.

Nicht zuletzt verweist auch die Willenburg auf die Wichtigkeit dieses Verkehrsweges
, an dessen schwierigstem Teilstück, dem Aufstieg zur Höhe, man sie einst
erbaut hat. Dieser Zusammenhang von Straße und Burg, dem auch zeitlich nichts

23) Das deutet beispielsweise auch H. Fautz, Landstraßen, a. a. O., S. 172 f. an.

24) „Schiltacher steige" 1386 (FUB 2, S. 334).

25) H. Fautz, Landstraßen, a. a. O., S. 171.

26) Vgl. z. B. K. S. Bader, Kürnburg, a. a. O-, S. 124; Theodor Mayer, Der Staat der Herzoge von
Zähringen, in: Mittelalterliche Studien, Darmstadt 1963, Karte bei S. 352.

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