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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0308
Ober drei Jahrhunderte stand das Städtchen im Zeichen der Flößerei, die einigen
Wohlstand unter die Bürgerschaft brachte.

Nachdem die Untervogtei nach Hornberg verlegt wurde, war auf der Burg
Schiltach ein Forstamt, das den Schiltacher Forst betreute. Im Jahre 1580 war
Forstmeister Sebastian Eyssenmann hier tätig. Der letzte Forstmeister in Schiltach
war Johann Ulrich Nestel. Er wurde im Jahre 1717 Vogt in Dornstetten. Das
Schiltacher Forstamt wurde nun aufgelöst und dem Forstamt Freudenstadt zugeteilt
. Das Schiltacher Schloß war einige Zeit unbewohnt.

Die Burg während des Dreißigjährigen Krieges

Die schlimmste Zeit für Burg und Stadt brachte der Dreißigjährige Krieg. In
den ersten 10 Jahren verspürte man im oberen Kinzigtal davon wenig. Im Jahre
1628 lag auf dem Schloß Schiltach eine Besatzung von dem Sulzischen Regiment,
die der Burg und der Stadt zum Schutze zugeteilt war. Nach der Schlacht von
Nördlingen (6. September 1634) änderte sich die Lage hier schlagartig. Die kaiserlichen
Truppen in Villingen drangen nun immer wieder in das württembergische
Gebiet im Kinzigtal ein. Am 6. September 1634 besetzten sie die Amtsstadt Hornberg
und brannten das dortige Rathaus nieder. Am 8. September überfielen sie
Schiltach, besetzten Schloß und Stadt, nahmen die beiden Bürgermeister gefangen
und erschossen den einen, Johann Arnold.

Von nun an fand unsere Gegend keine Ruhe mehr bis zum Friedensschluß 1648.
Das Schloß Schiltach wurde zu einem Schlüsselpunkt an der Kinzigtalstraße. Es
war bald mit kaiserlich-churbayerischen, bald mit weimarisch-französischen Truppen
belegt. Freund und Feind wechselten hier wie der Kriegsverlauf es eben ergab.
Besonders hart litten die Bauern der Schiltacher Maierschaft unter den Überfällen
der Villinger Besatzung, die es auf ihren Raubzügen besonders auf die Viehbestände
abgesehen hatte. So raubte sie am 17. Mai 1636 auf den schutzlosen
Höfen 130 Stück Vieh und führte es nach Villingen. Die Besatzung auf dem
Schloß konnte den Bauern nicht zu Hilfe kommen.

Im Jahre 1638 wurde Freiburg von den schwedisch-französischen Truppen besetzt
. Im September dieses Jahres zog der schwedische Oberst von Rosen mit einer
starken Abteilung in das Kinzigtal. Am 24. September 1638 erschien er vor
Schiltach. Die kaiserliche Besatzung beschoß diesen Zug von den Mauern der Stadt
und vom Schloß herab so kräftig, daß er eiligst das Tal hinaufzog. Er wollte
Dornstetten besetzen. In Alpirsbach kehrte er um, da ihm gemeldet wurde, daß
in Dornstetten starke gegnerische Kräfte zusammengezogen wurden. Nun zog er
nochmals an Schiltach vorbei und über Haslach, Elzach nach Freiburg.

In den folgenden Jahren war die Burg Schiltach immer mit Truppen belegt.
Sie stammten von verschiedenen Regimentern. Für ihre Verpflegung mußten die
Bürger und die Bauern der Maierschaft aufkommen, was zu vielen Streitigkeiten
und oft zu maßlosen Härten führte.

Die schlimmsten Tage für Burg und Stadt brachte das Jahr 1643. Der französische
Marschall Guebriant war aus Bayern vertrieben worden und zog mit seinen Trup-

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