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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0326
engen Waldtal. Als im Jahre 1490 die Herrschaft Romberg von den Grafen von
Fürstenberg gekauft wurde, gelangte das ganze Ippichertal wieder in deren Besitz.
Diese hatten an der Burg Gippichen, die vermutlich in keinem guten baulichen
Zustand mehr war, kein Interesse. Ähnlich wie die Romburg ließ man sie zerfallen
, um die Unterhaltungskosten zu sparen. Was an Baumaterial noch verwertbar
war, wurde anderweitig verwendet. Auf dem Platz der völlig abgeräumten
Burgstelle baute man den Abrahamshof, in dessen Grundmauern noch Reste der
ehemaligen Burg stecken mögen.

Die Lehnsgüter der Gippicher

Der Besitz der Ritter von Gippichen umfaßte zunächst nur das Ippichental.
Das war ein kleines geschlossenes Gebiet. Schon die Güter im Kinzigtal Vor
Ippichen gehörten nicht mehr dazu. Im Laufe ihrer Geschichte gelang es aber
den von Gippichen, ihren Besitz bedeutend zu erweitern, ohne aber dadurch ein
großes abgerundetes Lehensgebiet zu erreichen. Sie nahmen Lehensgüter von den
Grafen von Fürstenberg, den Herren von Hohengeroldseck, den Herren von
Hornberg und von Lupfen, deren Vasallen sie dadurch wurden.

So gelangten die von Gippichen zu einem umfangreichen Streubesitz, der im
Kinzigtal und dessen Nebentälern vom Emersbach bei Biberach bis hinauf in dem
Kaibach bei Schenkenzell lag. Zur Zeit Aulbers (II. 1399 bis 1450) zählten die
Edelknechte von Gippichen zu den angesehensten und begütertsten Edelleuten im
Kinzigtal.

Doch nur kurze Zeit währte diese Blüte. Wie viele ihrer Standesgenossen gerieten
auch die von Gippichen in den Sog der damaligen Zeit. Der Ritterstand
war als Wehrstand überflüssig geworden, er wurde abgelöst durch die angeworbenen
Landknechtsheere und verarmte. Auch die Gippicher hausten ab. Gut um
Gut mußte verkauft werden, so daß mit dem Aussterben ihres Geschlechts auch ihr
ehemaliger stattlicher Besitz verbraucht war.

Das Geschlecht von Gippichen

Mit dem Ritter „VI. de Gipiche" (Ulrich von Gippichen) trat im Jahre 1268
das Geschlecht in die Geschichte ein. Er war ein Lehnsmann des Freiherrn Friedrich
von Wolfach, in dessen Gebiet der damalige Gippicher Besitz lag. Vermutlich
stammte er oder seine geadelten Vorfahren aus einem im Ippichental gesessenen
Bauerngeschlecht, das sich besondere Verdienste erworben hatte und dafür in den
Stand des niederen Dienstadels aufgenommen wurde. Der neuen Würde entsprechend
wurde von ihnen anstelle des Bauernhauses die Burg Gippichen gebaut.

Durch den Übergang der Herrschaft Wolfach an die Grafen von Fürstenberg
wurden die Gippicher dann fürstenbergische Dienstleute. Um das Jahr 1300 gelangten
die Herren von Hohengeroldseck in den Besitz der Herrschaft Romberg.
Zu dieser gehörte das obere Ippichental und die halbe Burg Gippichen, die untere
Hälfte blieb fürstenbergisch. Dadurch wurden die Gippicher auch hohengerolds-
eckische Lehnsleute. Sie nannten sich nun Edelknechte.

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