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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0382
Die Südgrenze bildeten die Hofmatten, heute als Gewann noch vorhanden. Schön
mitten in diesem Bereich lag am Fuße des Burgberges da, wo heute das Hotel
Adler steht, der herrschaftliche Hauptwirtschaftshof. Darin hatte anfangs sicher
auch die Herrschaftsfamilie eigenen Wohnraum gehabt. Der Hof muß naturgemäß
gleichzeitig mit der Besiedlung des unteren Gutachtals und der Einführung des
neuen Handelsweges errichtet worden sein, also schon vor Beginn des 12. Jahrhunderts
.

Der Platz wurde seiner günstigen Lage wegen rasch zum natürlichen Mittelpunkt
der Landschaft und Herrschaft. Auch deshalb empfahl sich von Anfang an
der nur etwa 100 m über diesen Hauptwirtschaftshof ragende, flache Bergvorsprung
zur Anlage der Zentralwohnung des Herrschergeschlechts. Förderlich für diesen
Plan war es auch, daß zudem diese Bergnase auf drei Seiten von fast überall unersteigbaren
, felsigen Steilhängen begrenzt war.

Von dieser ältesten Burganlage steckt noch ursprüngliches Mauerwerk unter verhüllendem
Erdreich, nur an einer kleinen, wenig beachteten Mauerkante beim
Rondell freigelegt, ebenso in den später dort aufgebauten Mauerbrüstungen. Dieses
Mauerwerk zeigt gewaltige, wohlbehauene, aber ohne Bindemittel sauber und gut
passend aneinandergeschmiegte, aus den heimischen Bergen stammende Granitblöcke
, besonders klotzig an den Mauerkanten. Dies war eine ältere Art des Burgbaus
. Sie zwingt uns dazu, diese älteste Burg auf diesem Hügel noch in die erste
Hälfte des 12. Jahrhunderts zu verlegen, denn später war der bindemittellose
Burgenbau kaum mehr üblich.

Von diesem ältesten Bauwerk stand zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges
noch der Unterbau nach Ausweis des Bildes von Merian2). Auf der Seite gegen den
kleinen Hundsgraben (nach Westen zwischen den beiden Schlössern) hat man die
ursprüngliche, teilweise noch ziemlich hohe Mauer im verfallenden Zustand belassen
. Auf der Nordseite dagegen war die ehemalige Mauer auf gleichmäßige
Höhe erniedrigt und mit Maueraussparungen versehen worden. Dahinter war seit
dem 16. Jahrhundert der Platz für die schweren Waffen. Dieser Batterieplatz
wurde durch die Decke des Untergeschosses gebildet, die sicher eine verstärkende
Auflage erhalten hatte. Einen sichtbaren Turm hatte dieser Bau nicht mehr.

Der geräumige Unterbau hatte Zufahrt und Zugang vom kleinen Hundsgraben
aus. Auf diesen Unterbau war im 15. Jahrhundert mit kleinerem Grundriß ein
Wohnhaus aufgestockt worden, und zwar so, daß die Außenmauern auf 2 Seiten
mit den früheren übereinstimmten, auf den beiden andern Seiten jedoch ein Stück
zurückgesetzt waren. Auf dem Merianschen Bild ist nur ein einziges, allerdings
sehr hoch angebrachtes Fenstergeschoß bei diesem Aufbau zu erkennen. Darauf saß
ein steiler und hoher Dachstuhl, in welchem auch Räume waren, wie nach dem im
Giebelfeld sichtbaren Fenster zu vermuten ist.

Nach Jäckle3) sollen im 19. Jahrhundert beim heutigen Rondell der Rest eines
Turmes und in dessen Nähe eine tiefe Zisterne zu sehen gewesen sein. Dann würde

2) Matthäus Merian, Topographia Sueviae, 1643.

3) Alexander Jäekle, Der Luftkurort Hornberg, 1893.

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