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Simon Finckh, um 1580—1648, fürstenbergischer Oberamtmann
in Haslach, 1636 erhielt er als erster seines
Geschlechts die Herrschaft Waldstein als furstenbergi-
sches Lehen. Gemälde im Haslacher Museum.
Egnolf hatte in Bauschlott ein Schloß gebaut und dort seinen Wohnsitz genommen
. Seine Güter im Kinzigtal verwaltete der Haslacher Bürger Laux Oken-
fuß. Im Jahre 1563 wurde er nochmals mit dem Burgstall Waldstein und aller
Zugehörde belehnt, wie dies ehedem Graf Wolfgang (1508) festgelegt hatte. Im
Jahre 1571 war Egnolf tot. Er hinterließ eine Witwe und einen Sohn gleichen
Namens und die Tochter Ursula.
Als man im Jahre 1574 für die Herrschaft Kinzigtal unter den Leuten des
niederen Adels einen Stabhalter suchte, stellte man fest, daß in derselben nur
noch zwei vom Adel vorhanden seien, nämlich Münch von Rosenberg und der
von Waldstein. Letzterer sei aber „entsessen", d. h. außer Landes gezogen und
mehr markgräflich als fürstenbergisch gesinnt und zudem für das Amt nicht
geeignet.
Im Jahre 1581 starb Egnolf, den man den Jungen genannt hatte. Mit ihm starb
das Geschlecht der Edlen von Waldstein im Mannesstamm aus. Nun zog Graf
Albrecht von Fürstenberg das Lehen als erledigt ein. Dagegen erhoben Einspruch:
Egnolfs Schwester Ursula, die Witwe des im Jahre 1567 verstorbenen Christoph
von Neuneck (sie lebte noch im Jahre 1595 zu Enzberg), und die Nachkommen
der Maria Salome von Waldstein, sie war die erste Frau des Hans Wilhelm von
Breitenlandenberg gewesen. Es kam zu einem Prozeß, der bis vor das Kammergericht
getragen wurde. Erst im Jahre 1621 wurde eine Einigung erzielt. Die
Grafen von Fürstenberg zahlten an die Nachkommen der beiden Töchter von
Waldstein 2400 Gulden als Ablösung, woraufhin diese auf alle Ansprüche an die
Herrschaft Waldstein verzichteten.
Im Jahre 1635 gab Graf Friedrich Rudolf von Fürstenberg die Herrschaft
Waldstein seinem Rat und Oberamtmann Simon Finckh in Haslach als Erblehen
(Kunkellehen). Er war der Sohn des Landschaffners Johann Jakob Finckh in
Wittichen. Simon Finckh hatte durch kaiserliches Diplom vom 3. Februar 1616
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