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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0464
mals die Ortenau vom Breisgau trennte. In einer alten Urkunde wird das Gebiet
Commarchium Alemannorum genannt. Trägt der Wanderer jedoch ein Meßtischblatt
bei sich, so findet er für das angrenzende Gebiet die gleichbedeutende
Bezeichnung „Confinium Alemannorum", ebenfalls einer alten Urkunde entstammend
.

Diese Gegend ist ein Natur- und Denkmal-Schutzgebiet und ist ungefähr 640 m
hoch. Heute ist sie das Grenzgebiet der hier zusammenstoßenden drei Gemarkungen
Welschensteinach, Hofstetten (Lkr. Wolfach) und Biederbach (Lkr.
Emmendingen). Der Rundweg, der von den Höhenhäusern über den Waldparkplatz
Hessenberg führt, geht durch Alemannorum. Vollständig heißt der Name
Confinium Alemannorum = Grenzgebiet der Alemannen, jedoch weithin bekannt
unter der Vereinfachung Alemannorum.

In einer weiten Waldschneise liegen da tonnenweise Steine zu einem Wall aufgehäuft
. Folgt man dem bis 4 m hohen und bis 10 m breiten, zum Teil mit Moos
überwachsenen Wall, so stößt man bald auf einen der Lochen oder Grenzsteine,
der, mit einem Abtstab versehen, die ehemalige Grenze der Abtei Ettenheim-
münster anzeigt. Auf der anderen Seite des Steines ist noch sehr gut der Fürsten-
berger Adler zu erkennen, der auf den Anfang des einst fürstenbergischen Besitzes
hinweist. Lockt es den Wanderer aber etwas weiter, so kommt er bald an
jene Stelle, an der sich ein durch die Jahrhunderte zernagtes Felsmal, der „Heidenstein
", über den Wall erhebt. Die herumliegenden gewaltigen Felsbrocken
sind früher einmal von ihm herabgestürzt und zeugen von seiner einstigen, weit
größeren Mächtigkeit.

Nur wenige Meter von hier entfernt endet der große Wall an einer langgezogenen
Felssteilwand mitten im Wald. Geht der Wanderer jedoch dem Wall auf
der anderen Seite des ansteigenden Waldweges nach, dann wird er feststellen,
daß der Wall bald in einen kaum 1 m hohen Grenzwall übergeht. Schnurgerade
zieht dieser wenig erhöhte Grenzwall durch den Tannenwald dahin.

Etwa rechtwinklig zum großen Wall läuft mehrere hundert Meter weit ein
weiteres Stück Grenzwall. Auf der anderen Seite des großen Walles, ebenfalls
ungefähr rechtwinklig, geht von ihm aus ein im Gelände deutlich erkennbarer
Graben, der indessen bald aufhört. Zerstreut im Wald liegen dort viele gleich
hohe Steinhaufen, deren Bestimmung rätselhaft ist.

Es ist zu vermuten, daß es sich bei dem großen Wall um den Rest eines einstigen
Ringwalles handelt, der in früherer Zeit wegen den gleichmäßig handlichen
Steinen als Steinbruch und zur Grenzmarkierung Verwendung fand. Unter den
Steinen wurden bisher keine behauenen Stücke festgestellt. Darum muß angenommen
werden, daß es sich bei diesem Wall nicht um eine sogenannte Keltenmauer
handelt, wie sie beispielsweise am Odilienberg im Elsaß vorkommt. Die
Vermutung legt sich nahe, daß der Wall am Heidenstein der Rest einer frühgeschichtlichen
Fliehburg oder eines Ringwalles ist. Fliehburgen dienten von der
Steinzeit bis in die Keltenzeit dem Menschen und dem Vieh als Schutz gegen die
Feinde.

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