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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 45
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0047
verkaufen mit Zustimmung des Bischofs von Straßburg dem Burkart Twinger, Zunftmeister
und Gerber zu Straßburg, dessen Frau Greta und Schwägerin Anna 50 Viertel Gültkorn
ab dem Klosterzehnten zu Dossenheim, Quarchenheim, Offenheim, Wickersheim und
Uttenheim im Elsaß gegen 125 Pfund Str. Pfg. G. L. A. Gallus Wagner Chron. Schwarz. I,
1733.

1345 Februar 5. Das bischöflische Hofgericht zu Straßburg urkundet, daß Götzo, Müller
zu Schwarzach, und Adelheid seine Ehefrau alle ihre Güter und Fahrnisse dem Gotteshaus
Schwarzach und dessen Abt Reinhard von Windeck zum Heile ihrer Seelen und zu
einem Seelengerete übergeben haben, vorbehaltlich der lebenslänglichen Nutznießung. Dazu
gibt ihr Sohn Götzo, ein Kleriker, seine Zustimmung. G. L. A. Kopialbuch 1316 S. 54.
„Zur Wisunge" geben die Schenkgeber einen Pfennig und einen Kapaunen. G. L. A. Gallus
Wagner, Chron. Schwarz. I, 105.

1345 Mai 25. Reinhard von Windeck, Abt zu Schwarzach, und Konvent verkaufen mit
Zustimmung des Bischofs Berthold von Straßburg den Walthers- und den Mündewört und
das Vierteil in der Langenawe von Rinfelde, gelegen in sanct Petersbann zu Schwarzach,
an die Dorfleute zu Roggenau um 275 Pfund Str. Pfg. Wäre es, daß jemand gesessen
wäre auf genannten Worten, oder im Awenwald, der soll Tauf und Chrisam nehmen
und Brüte (Bräute) inführen und heilig Sakrament und das heilige Olei nehmen in der
Kirch zu Stollhofen und dem Lütpriester zu Stollhofen empfohlen sein. Was an Besserung
und Frevel fällt, soll dem Schultheißen zu Stollhofen gehören. Frucht- und Heuzehnten,
Fischwasser, Goldgrien und Vogellege behält sich der Abt vor. Der Verkauf wird damit
motiviert, daß das Kloster große Schulden habe, die auf großen Wucher gehen und auch
etliche unseres Klosters Güter in „Wiederkaufswise" um kein klein Geld versetzt werden
mußten, also daß wir fürchtent, daß die Konventbrüder gar das Kloster von Armut wegen
rumen müßent. Das zu fürsehende, sind wir dicke Kapitel und Rate gegangen und
sind einhelliglich überkommen, etliche Güter zu eigen zu verkaufen und mit demselben
Geld andere Güter, die versetzt sind, zu ledigen und die Schulden zu bezahlen, do groß
Wucher uffget. Es siegeln der Bischof Berthold von Straßburg, der Abt und der Konvent.
St. Urbanstag. Schwarz. Urkk. N. 65.

Die Regierungszeit des Abtes Reinhard (1340—1357) ist charakterisiert durch vielfältige
Veräußerungen von Klostergütern und weist auf einen tiefen wirtschaftlichen Niedergang
des Gotteshauses hin, an dem Familienangehörige des Abtes als plündernde „Schirmvögte
" nicht geringen Anteil haben mochten.

1352 o. T. Reinhard von Windeck, Abt zu Schwarzach, und der Konvent daselbst verkaufen
ein Gült von 10 Pfund Pfg. ab einer Mühle zu Stützheim und den dazu gehörigen
Gütern, ebenso Zehntbezüge zu Threnheim, Dossenheim und Offenheim im Elsaß. G. L.
A. Gallus Wagner, Chron. Schwarz. I, 1089.

1357 Juli 1. Avignon. Papst Innocenz VI. schreibt dem Abt des Klosters Selz, daß Reinhard
von Windeck, Abt des Klosters Schwarzach, ihm berichtet habe, daß das officium
camerarie der genannten Abtei mit allen seinen Gütern und Zugehörungen der Mensa des
Abtes kanonisch annektiert sei; es habe aber der Konvent den Abt rechtswidrig hindern
wollen, genanntes Amt innezuhaben. Der Abt von Selz soll die Parteien hören und einen
rechtlichen Entscheid treffen, der bei den kirchlischen Strafen von jeder Partei zu respektieren
sei. Anno quinto Pontificatus nostri. Kai. Julii. G. L. A. Schwarz. Kopialb. 1314.
1364. 12. Oktober. Benfeld. Bischof Johann II. von Straßburg meldet an Meister und Rat
der Stadt, daß Gerige von Gerolzecke „alle sine Sachen, geistlich oder weltlich, so er mit
dem Appete (Reinhard) von Windecke und Herrn Cunrat, sinem Bruder, zu tunde het,
gentzlich an uns (den Bischof) kommen will uf ein Recht und auch umbe den Schriber, dem
der Schade geschehen ist". Gerold von Geroldseck will sich dem Rechtsspruch unterwerfen.
Benevelt sabbato post Dyonisii 1364. Straßb. Urkb. V, Nr. 603. — Abt Reinhard von
Windeck war bereits seit 1359 tot, da im genannten Jahr ein Valko als Abt zu Schwarzach
erwähnt wird. Auch Ritter Konrad, des Abts Bruder, war im genannten Jahr mit Tod
abgegangen. Vgl. Reg. v. 30. August und 19. Dezember 1359.

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