http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0086
Trotthaus im Gut Alsenhof
Im Jahre 1862 hat die Familie Noe du Fay den Hof ersteigert und den Weinbau
wieder intensiviert. Ein Gedenkstein im Rebberg Alsenhof trägt folgende Inschrift
: „Im Jahres den Herrn 1863 zog er um das ganze Grundstück Mauern,
bahnte Wege und pflanzte den höher gelegenen Teil des Grundstücks mit Weinreben
an. du Fay." 1909 wurde der Hof an die Familie Knopf - Knopf war damals
Verwalter des Hofes - verkauft, die heute noch Besitzer sind, allerdings
ohne den größten Teil der Weinberge, die vor wenigen Jahren durch das Weingut
Geppert in Bühl übernommen und zu einem Musterbetrieb des Weinbaues
ausgestaltet wurden.
Über die Trotte und das Weinhaus selbst liegen nur wenige amtliche Aufzeichnungen
vor. Die Weinpresse, eine sogenannte Baumkelter, nimmt fast die ganze
Breite des Weinhauses ein. Über sieben Kubikmeter Eiche sind in die Trotte hineingebaut
, die in den ersten Nachkriegsjahren noch benutzt wurde. Sie ist nach
französischem System gebaut und soll im Elsaß hergestellt worden sein. Fachkenner
schätzen ihr Alter auf über 400 Jahre, was auch mit Berichten aus dem Jahre 1542
übereinstimmt, worin ein Rebmann und eine große Kelter unter einem Dach erwähnt
werden. Der Weinbau selbst dürfte einige Jahrhunderte älter und, wie im
mittelbadischen Räume ganz allgemein, bis auf die Römerzeit zurückzuführen sein.
Wir haben also hier in Mittelbaden eine kulturelle Kostbarkeit der breiten Öffentlichkeit
bereitgestellt, was für Historiker und Heimatkundler wie auch für Weinbaufachleute
in gleicher Weise interessant und besichtigungswert ist.
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