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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 128
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Gemeindenamen Wettersbach (Baden), Watzum (bei Schöppenstedt) und des Flürchens
Wettbach (Württemberg), vom indogermanischen Wort „wed" = Sumpf
oder dem gleichbedeutenden keltischen Wort „wad" abzuleiten sein. Durch Ver-
schleifung erfuhr dann dieses Wort im Laufe der Jahrhunderte eine Konsonantenverstärkung
in Wett oder Wetz. Der zweite Wortteil „Ouwe", vom germanischen
„awjo" abstammend, ist mitteloberdeutsch und bedeutet „Land am Wasser". Die
Wetzenau, als Flurbegriff gesehen, würde also bezüglich der Lage ihres ebenen
Teiles nichts anderes bedeuten als „sumpfiges, am Wasser gelegenes Gelände".

Mehrfach in seiner Geschichte wurde das Straßburger-Hof-Gut nicht in die Hände
eines einzelnen Belehnten gegeben, sondern in zwei Hälften verliehen. So war es
auch, als es in das Licht der Geschichte rückte. Ob dabei die beiden Hofinhaber
in zwei getrennten Hofstätten wohnten oder von einem gemeinsamen größeren
Gutshof aus ihrer Territorien verwalteten, läßt sich nicht genau ermitteln. Die
untere Hofhälfte wurde jedenfalls im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts durch
den von den Herren von Hornberg belehnten Inhaber Berthold von Schlegelholz,
einem Schwager des Ritters Konrad von Ortenberg, bewirtschaftet. Dieser verkaufte
dann seinen Teil — „ain halbes Lehen zu Wetzenouwe bei dem Spiczze" —
mit allem Zubehör und mit Genehmigung des Lehnsherrn Friedrich zu Hornberg,
im Jahre 1344 um 4 Pfund und 4 Pfennig Straßburger Münze an den Ritter
Franz von Bärenbach, dessen Burg in Mühlenbach stand und der ein Lehensmann
des Grafen zu Fürstenberg war. Friedrich von Hornberg behielt sich dabei das
Rückkaufsrecht nach drei Jahren vor. So etwa im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts
muß dann diese untere Hälfte an Gerie von Gypchen übergegangen sein.
Gerie war der Bruder von Aulbrecht von Gypchen, dessen Burg auf der Hofstatt
des früheren Abrahamshofes im nahegelegenen Ippicher Tal stand. Beider Eltern
waren Alber von Gypchen und seine bürgerliche Ehefrau aus dem Wolfacher
Geschlecht Hüllwer, das ausgangs des 14. und anfangs des 15. Jahrhunderts mehrere
Güter und Ländereien um Wolfach herum besaß.

Gerie von Gypchen war wahrscheinlich nicht allzulange Inhaber des unteren
Lehens, denn bereits anfangs des 15. Jahrhunderts wird der Wolfacher Bürger
Friedrich Aberli als sein Nachfolger erwähnt. Friedrich, der übrigens von 1404
bis 1441 auch Inhaber des Schmittehofes war, war vermutlich ein Sohn des Wolfacher
Schultheißen Albrecht Aberli, welcher der Stadt in den letzten zwei Jahrzehnten
des 14. Jahrhunderts vorstand und dessen Vetter Berthold Hüllwer ein
Schwager von Gerie von Gypchen war. Mit Berthold Hüllwer aber beginnt ein
neues Namenskapitel des Straßburger Hofes.

Der Hüllwershof

Wann Berthold Hüllwer, dessen Geschlecht ursprünglich aus Horb stammte, den
oberen Lehensteil des Straßburger Hofes übernommen hat, läßt sich nur ungefähr

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