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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 170
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rieh von Fürstenberg gelang, von König Rudolf, mit dem er in verwandtschaftlichem
Verhältnis stand und dem er in seinen Reichsgeschäften große Dienste geleistet
hatte, zu erreichen, daß er ihm im Jahre 1283 die Städte Villingen und
Haslach als Reichslehen unmittelbar übertrug39.

Dafür, wie die erste Kirche Haslachs ausgesehen hat, fehlen alle Anhaltspunkte.
Auch über die Größe und Gestalt der romanischen Kirche wissen wir nichts.
Doch ist von ihr wenigstens ein Bildwerk erhalten, das Tympanon der Eingangstüre
, nach oben kreisförmig abgeschlossen und mit der Darstellung von Gott Vater
und Adam und Eva im Paradies (Abb. 16). Die Eingangstüre mit dem bildhauerisch
geschmückten Türsturz dürfen wir uns so vorstellen, wie sie heute noch
an der alten Hausacher Dorfkirche vorhanden ist. Wingenroth40 setzte das Bildwerk
etwa in das 12. Jahrhundert.

Die erste Stadterweiterung

Die Söhne des Grafen Heinrich I. von Fürstenberg, Graf Friedrich I. und Graf
Egen, teilten das ererbte Gebiet. So entstand unter Graf Friedrich in der südlichen
Baar eine ältere Linie und im Kinzigtal mit der Stadt Haslach und in der nördlichen
Baar mit den Städten Villingen und Vöhrenbach unter Graf Egen eine
jüngere Linie. Villingen war von den drei Städten der jüngeren Linie wohl die
größte und wichtigste, so daß sie als Sitz für die jüngere Linie in Frage kam. Die
Bürger von Villingen stellten aber in ihrem Bestreben nach möglichster Selbständigkeit
solche Bedingungen, die sie auch durchzusetzen verstanden. Dabei weigerten
sie sich auch, dem Bau einer Burg in ihrem Stadtgebiet zuzustimmen. So mußte
sich Graf Egen nach einem andern Platz für seinen Herrensitz umsehen, und dafür
kam nur Haslach in Betracht. Diese Absicht war von einschneidendem Einfluß auf
die bauliche Weiterentwicklung der Stadt. Innerhalb des Mauerrings der alten
kleinen Stadt war kein Platz für eine Burg oder, besser gesagt, für ein Schloß
als Herrensitz der Grafen. So mußte der Platz außerhalb der Stadt gesucht, aber
so gefunden werden, daß der Bau in den Schutz von Mauer und Graben mit einbezogen
wurde. So kam es zur ersten größeren Stadterweiterung, wie sie auf
Abb. 17 „Haslach um 1300" dargestellt ist. Auch hier erhalten wir durch die
Akten keinerlei Auskunft, weder über den Schloßbau noch über die Stadterweiterung
. Erst in einer Urkunde vom Jahre 1350 hören wir in Haslach von einer
„Nuwenstat", einer „Neuen Stadt". Der Bearbeiter des Urkundenbuchs wußte
zunächst mit dieser Neustadt nichts Rechtes anzufangen, schrieb aber dann doch in
einer Anmerkung darunter: „Eher ein Teil von Haslach, als Neustadt im Schwarzwald
." Die Urkunde ist interessant genug, sie hier in vollem Umfang wiederzugeben
: „Claus von Buchern, Vogt und Schultheiß zu Hasela, vermacht vor dem
edeln, seinem gnädigen Herrn Grafen Heinrich und Hug von Fürstenberg und
mit deren lehensherrlicher Zustimmung seinen Kindern Walthern und Clausen,

M FUB I, Nr. 584. Näheres bei Georg Tumbült, Das Fürstentum Fürstenberg, Freiburg i. Br. 1908, S. 15.
m Wingenroth, a. a. O., S. 597.

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