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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 176
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zu hinterlassen. Noch bei seinen Lebzeiten hat Johann 1374 der Bürgerschaft von
Haslach ihre hergebrachten Rechte bestätigt und alle Freiheiten der Stadt Freiburg
gewährleistet48.

Haslach wird in den Urkunden nun nicht mehr nur als Stadt angeführt, sondern
erscheint auch mit der Bezeichnung „Burg und Stat", so 135849.
Über die Erbschaftsstreitigkeiten, die sich nach dem Tode Johanns wegen des
„sloßes Haselahe" einstellten, brauche ich, weil ohne Einfluß auf Bausachen, hier
nicht einzugehen, Tumbült hat sie in seinem Buch über das Fürstentum Fürstenberg
ausführlich beschrieben su Die ältere Linie der Fürstenberger kam schließlich
nach langen Kämpfen in den Besitz der Güter und Gerechtigkeiten der jüngeren
Haslacher Linie. Für die Stadt Haslach sprang dabei ein Vorteil heraus: Der
Fürstenberger Graf Heinrich IV. stellte ihr für die ihm geleistete Huldigung einen
neuen umfangreichen Freiheitsbrief aus, der über die Verbriefungen seiner Vorfahren
hinausging.

In der Zeit nach 1400 befanden sich die Fürstenberger Grafen finanziell in sehr
bedrängter Lage, so daß auf baulichem Gebiet in dieser Zeit nichts zu berichten
ist. Heinrich VI. erst brachte in seiner langen Regierungszeit (1432—1490) durch
Umsicht und Klugheit Ordnung in diese mißlichen Verhältnisse. Dies wirkte sich
auch auf die Bautätigkeit aus, über die des Grafen Schreiber, Michel Spiser, berichtet31
: 1447 wurde erneuert und gebaut „das Huß (Schloß) zu Haselach" und das
„nuw kornhus zu Haselach vor der burgk". Wo das neue Kornhaus (Zehntspeicher
) gestanden haben soll, ist nicht festzustellen, es ist wieder verschwunden.
Aus dem Wort „neues Kornhaus" ist zu schließen, daß schon ein älteres bestanden
hat, von dem wir aber auch nichts wissen. 1463 baute Graf Heinrich „die
usser müly zu Haselach vor der statt", die aber schon 1470 abbrannte und wieder
aufgebaut wurde. Es muß aber vorher schon eine Mühle in Haslach bestanden
haben, da eine solche schon im Jahre 1402 erwähnt wird52. Da bei der 1463 neu
gebauten Mühle so sehr betont wird, daß sie außerhalb der Stadt erstellt wurde,
darf man vielleicht annehmen, daß die ältere Mühle in der Stadt, etwa in der
Vorstadt, gestanden hat und durch den Abfluß des Stadtbachs angetrieben wurde.
Die Aufzeichnungen Spisers reichen nicht bis zum Ende der Regierungszeit des
Grafen Heinrich. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde in Haslach an öffentlichen
Gebäuden noch mehr gebaut, worüber die Akten leider keine Auskunft
geben. Das größte und wichtigste Bauwerk war die Erstellung einer gotischen
Kirche anstelle der alten romanischen Kirche. Sie ist auf dem Stadtbild von
Mentzingers Karte vom Jahre 1655 (Abb. 15) als einschiffige Kirche sichtbar. Das
gotische Kirchenschiff ist heute vollständig verschwunden, es hat im 18. Jahrhundert
einem Kirchenneubau Platz machen müssen. Erhalten ist nur der gotische
Kirchturm. Auf einer Inschrifttafel am Turm über dem stadtseitigen Durchfahrts-

48 Tumbült, a. a. O., S. 36.

4» FUB II, Nr. 332.

30 Tumbült, a. a. O., S. 38 ff.

51 FUB III, Nr. 371.

52 FUB IV, Nr. 50.

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