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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0111
In Euenheim stiften Wellin und seine Gemahlin Walburg mit anderen Bürgern
eine Priesterpfründe 1326. V. 18 auf den Altar unserer lieben Frauen25. Dies geschieht
, um den Gottesdienst zu mehren und zum Seelenheil der Stifter, ihrer Vorfahren
und Nachkommen. Die Güter, die Gott den Menschen übertrug, werden
jetzt zu diesem Zweck nützlich angelegt. Der Kaplan hat jeden Tag eine Messe zu
halten, die erst nach dem Offertorium der öffentlichen Messe beginnen darf.
1443 wird ausdrücklich betont, daß der Kaplan nicht Geselle des Pfarrers sein
darf, und bis 1436 besaß der Magistrat der Stadt das Präsentationsrecht26.
Der Pfarr-Rektor Bertold Schiner stiftete 1427. IX. 30 selbst in Fautenbach eine
Priesterpfründe27 auf den Altar unser lieben Frauen, Fabian und Sebastian. Dies
tut er zu seinem, seiner Eltern und Vorfahren Seelenheil sowie zum Nutzen aller
Christgläubigen, als auch zur Mehrung des Gottesdienstes. Der Kaplan muß viermal
in der Woche auf dem genannten Altar zelebrieren.

Auch in Friesenheim stiftete 1320. XL 18 ein Geistlicher, der Konventual und
Prokurator Lemphridus Leute, eine Priesterpfründe28. Er tut dies zum Seelenheil
des Hugo Wekkeler, Priester zu Rheinau, zum Heil dessen Eltern und Vorfahren
als eine Art Testamentsvollstrecker. Die tägliche heilige Messe wird auf dem St.-
Stefans-Altar zelebriert.

In Großweier muß auch eine Kaplanei bestanden haben. Wahrscheinlich bestand
sie auf dem Marienaltar, dem 1405. I. 16 29 eine finanzielle Stiftung vermacht
wird. 1481. XL 730 und 1488. XL 2631 ist der Frühmesser namentlich erwähnt
und 1504. X. 13 erfahren wir vom Großweierer Frühmeßhof in Oberweier bei
Bühl32. Hier ist auch der Kollator, Philipp von Seideneck, genannt. Vielleicht geht
daher die Kaplanei auf dieses Geschlecht als Stifter zurück. 1530 schließlich finden
sich Frühmesse und Frühmesser in einer Zinsbeschreibung der Großweierer
Kirche33.

In Haslach i. K. muß ebenfalls eine mittelalterliche Kaplanei bestanden haben,
denn im Register von 1371 wird ein Primissarius genannt34. Einen Frühmesser
Hans haben wir für 1402. VI. 10 belegt35. Vielleicht stand dieser Frühmesser schon
früh für die Filiale Hofstetten zur Verfügung, wie man es für das 19. Jahrhundert
eruieren kann36.

Für Herbolzheim sind ebenfalls in den Registern von 1371 37 und 141938 ein capel-

25 GLA 27a/7.

26 A. Kürzel, Die Stadt Ettenheim und ihre Umgebung. Lahr 1883, S. 52/53.

27 Erzbischöfliches Archiv Freiburg UH 176.

28 GLA 29/35; F. J. Mone, Quellensammlung der Badischen Landesgeschichte Band III. Karlsruhe 1863,
S. 113.

2» GLA 37/89.

30 GLA 37/129.

31 GLA 37/128.

32 GLA 37/177.

33 GLA 229/35470 f. 2r, 4r, f. 5.

34 Archiv für elsäßische Kirchengeschichte 18 (1947/48), S. 112.

«S Fürstenbergisches Urkundenbuch, Band IV. Tübingen 1879, Nr. 510 a, S. 462.
» GLA 229/39286.

35 Archiv für elsäßische Kirchengeschichte, 18 (1947/48) S. 112.

38 Mitteilungen der badischen historischen Kommission 24 (1902) m 194.

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