Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0154
den Meistbietenden. Für den Steigerer ergab sich mitunter ein Risiko; denn je
nach Preisgestaltung konnte er ein gutes Geschäft machen oder durch schlechte
Witterung während der Hanfernte auch in die Lage kommen, Geld zulegen zu
müssen

Zum Abwiegen des Hanfes besaßen die Gemeinden Hanfwaagen, die bereits 1480
in den Urkunden erwähnt werden. Kleinere Gemeinden liehen solche Waagen
von einer Seilerei oder versteigerten das Hanfwiegen an den Meistbietenden. So
erwarb z. B. die Gemeinde Hesselhurst erst 1752 nach der Trennung von Eckartsweier
eine Hanfwaage, die durch Festsetzung einer Wiegegebühr amortisiert
wurde, dabei mußten sich auch die Hanfkäufer an dieser Wiegegebühr beteiligen
.

Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts nahm der Anbau von Hanf stetig zu.
Durch die Rheinkorrektion wurde zusätzliches Gelände erschlossen, ebenso durch
planmäßige Entwässerungen in den einzelnen Gemarkungen, 1852 umfaßte der
Anbau von Hanf im Amt Kork 1469 Morgen, davon allein 775 Morgen in
Legelshurst-Bolshurst. Der Schleißhanf oder Grobhanf fand immer Abnehmer
und sicherte den Pflanzern eine lohnende Einnahme, die sich über das ganze Jahr
verteilte. Über das Hanfgeschäft geben uns die Hanfverkaufsbücher, die in den
meisten Gemeindearchiven noch vorhanden sind, genauen Aufschluß; denn sämtlicher
Schleißhanf wurde auf der gemeindeeigenen Hanfwaage verwogen. Die
Hanfverkaufsbücher enthalten außer den Gewichtsangaben den jeweiligen Preis
und die Namen der Käufer und Ablieferer. Aus der Blütezeit des Hanfbaues, der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gibt die nachfolgende Abschrift aus dem Hanfverkaufsbuch
der Gemeinde Legelshurst für das Jahr 1837 die beste Erläuterung:

Hanfverkäufe in Legelshurst und Bolshurst 1837

9. Jänner kaufte Handelsmann Durban, Freistett,

Schleißhanf 1 z = 18 fl. insgesamt für 1081 fl. 37Kr.

9. ,

Friedr. Hummel, Müller, Memprechtshofen



„ 793 „

50 „

12. „

Gottfried Peter, Achern



786 „

33 „

12. „

J. Bärle, Rheinbischofsheim



108 „

36 ,

13. „

Bgmstr. Göpper, Kork



453 „

09 „

17. „

Konrad Hettinger, Aschaffenburg



209 „

36 „

1. Februar

Michel Mayen, Straßburg



635 „

48 „

2. ,

Michel Mayen, Straßburg



„ 1300 „

83 „

14. „

Georg Saum, Kitzingen (Main)



610 „

30 „

18. „

Adlerwirt Krämer, Marlen



450 „

72 „

27. „

Durban, Freistett



729 „

35 „

3. März

Bgmstr. Göpper, Kork



„ 1710 „

84 „

7. .

Durban, Freistett



350 „

48 „

21. „

Georg Benz, Urloffen, 1 z = 20 fl.



177 „

36 „

21. „

Lienhard König, Urloffen



291 „

36 „

28. „

Löwenwirt Herrel, Legelshurst



55 ,

53 „

17. April

Adlerwirt Krämer, Marlen, 1 z = 21 fl.



„ 1109 „

32 „

26. „

Scheirer, Oberhausen



273 „

19 „

29. „

Bgmstr. Göpper, Kork



„ 1012 „

06 „

10. Juni

Heinrich Langenecker, Seiler, Basel



471 „

52 „

152


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0154