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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0159
halbverfaulten Blätter verbreiteten einen Gestank, der kilometerweit zu riechen
war. Außerdem war es eine schwere Arbeit, die von Wasser triefenden Schaube
aus dem Schlamm zu tragen.

Die gerötzten Schaube lud man wieder auf einen Wagen und führte sie zum Spreiten
(Auseinanderlegen) auf den Acker zurück. Bei guter Witterung trocknete der
ausgelegte Hanf in wenigen Tagen und konnte, wieder zu Schauben gebunden,
heimgefahren werden. Herrschte jedoch während dieser Zeit eine Regenperiode,
dann wurde der Hanf in der Farbe schlecht.

Durch das Rotzen wurde das Wasser in den Teichen faul, was zur Folge hatte,
daß alle Fische an die Oberfläche kamen und mühelos gefangen werden konnten.
Dabei kam mancher kapitale Hecht oder Karpfen an das Tageslicht zum Vergnügen
der Dorfbuben, die jährlich auf diese Fischzüge warteten. Nach dem
Rotzen leitete man das Rötzwasser über die Rieselwiesen (Wassermatten), die
damit eine willkommene Volldüngung bekamen.

Zum Trocknen des gerötzten Hanfes benutzte man vielerorts auch sogenannte
Hanfdarren, rechteckige Gruben, die mit frischgeschlagenen Pfählen überdeckt
waren. Darauf legte man den gerötzten Hanf, entzündete unter den Pfählen ein
Feuer und erreichte auf diese Weise ein schnelleres und von der Witterung unabhängiges
Trocknen der Hanfstengel.

In der weiteren Bearbeitung des Hanfes verfolgen wir zunächst die Arbeit am
Schleiß- oder Grobhanf, der das Hauptkontingent darstellte. Nach getaner Tagesarbeit
setzte sich im Herbst oder Winter die Familie des Hanfbauern einschließ-

Hanfbredie

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