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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0161
auch das Werg, die minderwertigen Fasern, entfernt. Der so gewonnene Brechhanf
kam in die Plauel (Hanfstampfe oder -reibe).

Eine Plauel erhielt ihren Antrieb durch Wasserkraft. Das Wasserrad setzte eine
starke Zapfwelle in Bewegung, deren Holzzapfen starke, mit Eisenbändern eingefaßte
Eichenbalken hoben und fallen ließen. Der untergelegte Hanf wurde dadurch
gequetscht und die Fasern nochmals gespalten oder „fein gemacht". Bei
der Hanfreibe besorgte diese Arbeit ein rotierender schwerer Stein, ähnlich wie
bei der Ölmühle. Plaueln standen in allen Orten, die einen Wasserlauf hatten,
ganz besonders am Plauelbach, Gießelbach, an der Rench und Schutter. Die
letzte Plauel stand in Renchen, sie wurde 1956 abmontiert und kam in das Deutsche
Museum nach München. Nach dem Plauein zog man den Hanf nochmals
durch eine Feinhechel, dann war er spinnfertig.

Das Handspinnen betrieben unsere Vorfahren schon in frühester Zeit ohne Spinnrad
. Das Spinngut (Hanf, Flachs oder Wolle) war an einem Doggenstock befestigt.
Den Doggenstock steckten die Frauen in ihren Gürtel oder befestigten ihn auf
einem Holz, somit waren beide Hände für das Spinnen frei. Eine Hand zupfte
die Fasern vom Doggenstock und ordnete sie, die andere Hand drehte die
Spindel, ein an beiden Enden zugespitztes Holz von 30 cm Länge und der Dicke
einer Weidenrute. Auf dem unteren Drittel dieser Spindel steckte der Spinn-
wirtel, eine Holzrolle von der Größe einer Fadenrolle. Der Wirtel gab der

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