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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0169
Eckerausschlagen — und Dechtumgeld-Einnahmen. ... 20. Dez.: Zu Kork ausgeschlagen.
. . . 24. Dez.: Bin in die Krön auf den Bühl gezogen.

1799

1. Januarius: Neujahrstag. Dies ist nun der 6te Neujahrstag, den ich von Frau und Kindern
getrennt zubringe, und noch ist keine Aussicht, wann mein Schiksal sich endiget.
Indessen hat der Allmächtige mich aus so manchen Gefahren, Angst und Schrecken errettet.
Er wird mich auch in Zukunft nicht verlaßen. Standhaftigkeit, Geduld und gänzliche Ergebung
in den Willen Gottes seye vorzüglich was ich mir und den meinigen heut und alle
Zeit wünsche. ... 6. Jan.: Ecker Geld eingezogen von der Lehr. 7. Jan.: Den ganzen Tag
vor Amt mit Michel Lusch von Bolzhurst, welcher vor der ganzen Gemeind Legelshurst
mit anderen Leuten im Wald gesagt, daß alle 36er Spitzbuben seyen, auch andere Schimpfreden
. Ich habe 2 fl. 7 ß. 6 Pf. Urtelgeld ausgelegt, die er mir wieder ersetzen soll. 22. Jan.:
Hat der Johannes Asmus, Schulkandidat, des David Gäklers Tochter von Neumühl geheiratet
. — Den nemlichen Tag Uesen des Hl. Schulmeisters beede Töchter taufen, nemlich
die an Daniel Bleßig zu Kehl verheiratete Sophie ein Mädchen und die an Jakob Teufel
verehelichte Maria auch ein Mädchen, der alte Schulmeister gab also auf einen Tag eine
Hochzeit- und zwoo Kindsbett-Mahlzeiten in seinem Haus. 23. Dez.: Wegen dem 1798
Zehnd Canon bei Amt, weil das Dohmkapitel bei Serenißimo sich beschwert, daß die Gemeind
nicht zale. Ich habe sämtliche Quittungen abgeschrieben, wodurch erhellet, daß die
Gemeind pro 1796 doppelt bezalt und also für ein Jahr gut habe.

Im 2. Koalitionskrieg (1799—1802) dem Kampf der Franzosen gegen das Reich, England,
Österreich und Rußland

13. Febr.: . . . Heute kam die Nachricht, daß die französische Truppen wieder bei Kehl
über den Rhein wollen, weil rußische Truppen anmarschiren sollen; dieses setzte alle hiesige
Leute in Angst und Schrecken, aus Furcht, es möchte wieder geplündert werden, und
weil die Gemeind schon so sehr verschuldet ist, auch weil Heu und Haber nicht aufzubringen
ist. 17. Febr.: Immer Furcht vor vorstehender Sache. 18. Febr.: Kamen 2 Vorgesetzten
aus dem Amt Lichtenau und brachten eine Schrift an die französische Minister nach Rastatt,
worin sämtliche Vorgesetzten hiesiger Ämter die Not vorstellen, worin sich die Gemeinden
und Bürger durch den Krieg befinden und nun um Schonung bitten, wenn die franz.
Truppen je wieder ins Land kommen sollten. Der Amtsschultheis Wetzel ließ deswegen
alle Vorgesetzten hierher beschreiben, und wir giengen mit der Schrift zu dem Hl. R. R.
Exter, um zu hören, was Er dazu sagt. Die Schrift wurde sofort genehmigt und von sämtlichen
Vorgesetzten unterschrieben. 19. Febr.: bin ich mit dem Hl. Landcommißarius
Wezel und dem Hl. Schultheißen Herrel zu Legelshurst, als Deputirte nach Rastatt gefahren
und haben gemeldete Schrift durch Hl. R. R. Kappler dem frz. Minister Roberjot
überreichen laßen. . . .

21. u. 22. Febr.: Fourage für die franz. Truppen rüsten laßen, weil es heißt, sie kommen
wieder. 23.—26.: Wegen Besorgnißen beständig an denen Rechnungen gearbeitet. . . . Ein
neues Todenbuch machen lassen, weil die alten Ao 1796 geplündert worden. Kostet 35 fl.
8 ß. 8 Pf. aus der Gemeind bezalt. ... 28. Febr.: Zu Willstett bei Hl. Amtschulz, um die
Faschienenfuhren zurückzuhalten, weil es heißt: die franz. Truppen kommen morgen.

1. Martinus: Morgens um 2 Uhr schlug der Generalmarsch in Kehl — also habe ich gleich
eine frische Wache aufziehen laßen. — die Fuhren so in Freistett Faschienen führen sollten,
sind abgestellt, denn sonst wären alle Fuhren fort, wenn die Truppen je kommen sollten —
— Ja sie sind gekommen, morgens 6 Uhr bis 12 Uhr — sie sind gerade Ofenburg zu.
Gegen Mittag habe ich Quartier gemacht für 600 Mann und 272 Pferdt, ferner den General
Gaullus Nr. 28, den Aide de Camp Nr. 34, Secretaire Nr. 47, 1 Marechal de Logis 19,
16 Dragons, 12 Chevaux du Cl. 6 Ordonnancen a pied. 2 Burger wachten vor des Hl.
Generals Stall, 3 Ordonnanzbürger zu Pferdt parat, 1 4spänner Wagen für Fourage wegzuführen
, 3 elsäßer Bauern nebst 4 Pferdt übernachtet, 1 Wagen morgen aus Strasburg mit

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