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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0172
Fourage, suchten also die Scheunen voll aus. 17. Apr.: Bei Kappel gab es Plänkeleien
zwischen beiderseitigen Vorposten. 18. Apr.: Kamen auf die Nacht 800 Infanteristen,
die hier über Nacht blieben, und 19. Apr.: die folgenden Tag über den Rhein giengen.
Es waren viel Bleßierte von Oberkirch, im Grenadier (,Lamm') wurden sie verbunden."
Durch den Sonderfrieden Ludwigs X. von Hanau-Hessen mit den Franzosen wurden
sämtliche Soldaten des Hanauerlandes aus dem deutschen Heere herausgezogen und entlassen
, aber auch die Franzosen wären gezwungen gewesen, unsere Heimat als neutrales
Gebiet zu meiden, und auch die Kaiserlichen wären selbstverständlich zu gleichem verpflichtet
gewesen. Wie sich aber die Parteien zu dieser Rechtslage verhielten, berichtet uns
der weitere Bericht des Tagebuches.

26. Apr.: „Kamen die hiesigen jungen Leute, welche in hochfürstlichen Kriegsdiensten
gestanden, mit Urlaub zurük. Weil der Herr Landgraf mit Frankreich einen Frieden
unter der Bedingnis geschlossen, daß er seine Truppen von der Kaiserlichen Armee wegnehmen
soll, so zog er die Brigade zurük und lies alle nach Haus gehen, von hier kamen
zurück Hanns Roll, Michel Stierer, Jakob Jokers, Philipp Moschberger, Hanns Liecht und
Michel Richert von Odelshofen."

29. Apr.: ... „Karl Henze, wovon sub. 10. April steht, wurde nach Strasburg transportiert
, nachdem sein Todesurtheil durch Revision caßirt worden. Er erwartet jetzt ein
anderes Urtheil. Sein Advokat heist Schwingdenhammer, Graf Solms war auch seinetwegen
hier und in Straßburg. l.Mai: Wurde eine Geschichte hier ruchbar; die französische
drei bevollmächtigte Minister Roberjot, Jean Debre und Bonnier waren noch in
Rastatt, als die Kaiserlichen Truppen einquartirt. In der Nacht wollten diese Minister
auch fort, wurden aber eine kleine Streke von Rastatt im Wald von einer Kaiserl.
Partrouille angegriffen, Roberjot und Bonnier in Stüken gehauen und Joan Debre übel
bleßiert. Die ganze Geschichte ist hin und wieder durch Druk bekannt gemacht worden.
Also mus dis das Ende von einem Friedenskongreß seyn, von welchem man den Frieden
gehoft hatte! 4.Mai: Lies der Kriegs Commißaire Burgeois durch Grenadiers alles Stroh
mit Gewalt aus den Scheunen nehmen. Mußte auf dem Kirchhof einen Plaz machen, um
die Ochsen drauf zu stellen. 11. Mai: zu Kehl ist meine Frau wieder gekommen. 18. Mai:
Die Adjt. wollen alle Tag 1 Karch voll Gras, die Ochsen und Pferde weiden sie auf den
Matten. — Karl Hense hat wieder um Geld geschrieben. 21. Mai: Im März, April u. Mai
mußte den Franzosen 124 % Klafter Holz geliefert werden; Fuhrpferde: Kork 1192,
Neumühl 1036, Odelshofen 1980, Querbach 120, zusammen 4328. 1. Junius: General
Legrand logirt im Amthaus. Eine Wache an der Kinzigbruk an der neuen Strase. Holz
dazu täglich zu liefern. 4. Juni: Haben die Grenadiers den Ochsenwirt auf die Wacht
gesetzt, weil er den Soldaten zu trinken gegeben, er war aber unschuldig. 8. Juni: Generale
verlangen übermäßig und drohen mit Gefängnis. 10. Juni: ist meine Frau wieder nach
Strasburg. 12. Juni: Heute haben fünf Generäle im Amthaus auf Kosten der Gemeind
gespeist: Leval, Legrand, Delaborde, Oswald, Jarry. Vier Regimenter sind auch wieder
herüber gekommen. 13. Juni: Copie einer französischen Quittung über 3970 Pfund Fleisch
von 1 Stier, 2 Kühe, 1 Kalbin und 7 Ochsen aus dem Dorfe. Dauernde unheimliche Ausbeutung
an Futtermittel, Stroh, Holz, Getreide, Frohnden, Bedienungen, Wiesen abgeweidet
und abgefüttert. . . . 26. Juni: In der Nacht am 1 Uhr vom 25ten die 72 %te Brigade
gegen Altenheim und die Gren. von der lOlten Brig. einquartirt. Allgemeiner Angriff
von den K.K. Truppen: Franz. Rükzug bis Legelshurst — Sand x. Einlogirt
15 Carabinier — 17 Cavaliers, 17 Chasseurs. Auf den Mittag war wieder alles still.
Nachdem gestern alles fort war, mußte ich nachmittags wieder alles einquartiren und dazu
weiter das Conseil de guerre und das 2te. Heute kostete es viel Fuhren zu Brod, Fleisch
in das Lager hin und wieder. Die Kaiserl. stehen nun nahe bei uns. ... 1. Juli: Das Gras
im Rieth konnte dis Jahr nicht versteigert werden, weil das Gras alles für das Militär
verbraucht worden. 2. Juli: Nach der Rechnung wegen der gelieferten Ochsen und Kühen
zeigt sehr, daß doch denen Burgern abgekauft worden für 721 fl. 8 ß. 9 Pf. Vom Kriegs
Inspector Hazard empfinge 532 fl. 8 ß. 9 Pf., zu wenig 198 fl. — ß. — Pf. An Häuten und

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