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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0239
„Unsere Rezensenten" bei Heinzmann152 zu befassen. Dahingestellt bleibe auch, ob die
Heimat des Blattes wirklich so unergiebig war153. Doch berechtigte Zweifel an solchen
Urteilen, wie etwa von Beutler: „Das Wenigste war von Wichtigkeit" 154, ergeben sich
schon aus den Bemerkungen von d'Ester155, der die Theater-Zeitung als erstes der schöngeistigen
Organe in der westfälischen Journalistik erwähnt und das Journal „als eine
wichtige Quelle für die Münstersche Theatergeschichte" oder die Besprechung verschiedener
Goetheschen Stücke als „einen Beitrag zur Bühnengeschichte des klassischen Dramas"
bezeichnet.

Bärstecher wohnte in jener Zeit nicht mehr in Kleve, gab aber seinen Wohnsitz nicht an,
sondern erbat Zusendungen an die Neue Buchhandlung in Düsseldorf. Bensei156 geht so
ausführlich auf Inhalt und Mitarbeiter der Th. Z. ein, daß wir uns hier auf ein paar
Namen beschränken können. Fünf Mitarbeiter zeichnen mit vollem Namen: Eschenburg,
die Karschin, Sprickmann 137, Stühle und Weiße. Zu den übrigen gehören u. a. H. A. O.
Reichard, Herausgeber des „Theater-Kalenders" (1775—1800) und des „Theater-Journals
für Deutschland" (1774—1784), Gustav F. W. Großmann, 1779 Herausgeber der „Dramaturgischen
Nachrichten" und Ewald, Mitherausgeber der „Gothaischen Gelehrten Zeitungen
". Friedrich Raßmann führt außerdem noch Johann Nepomuk Rothmann und
Friedrich August Clemens Werthes als Mitarbeiter an 158. Das Blatt wird kaum aus Stoffmangel
eingegangen sein, wie Hill vermutet, sondern eher daran, daß der Leserkreis keine
tragfähige ökonomische Grundlage für die Erhaltung des Blattes bot; ein Blick auf die
Erscheinungsdauer der damaligen Theaterjournale bestätigt, daß diese Publikationen mit
wenigen Ausnahmen nur eine kurze Lebenszeit hatten. Bensei faßt seine Besprechung wie
folgt zusammen:

„Die T. Z. ist das beste und jedenfalls das originalste der Beerstecherschen Blätter. Eine
Anzahl der erfolgreichsten Theaterschriftsteller gehörten zu ihren Mitarbeitern. Sie
nahm eine kluge, fortschrittliche, aber besonnen abwägende Haltung ein. Weswegen sie
noch vor Vollendung des ersten Halbjahres einging, ist schlechterdings nicht einzusehen
." 159

Magazin für Ärzte

Schließlich erschienen bei Bärstecher 1775 noch drei Hefte des von Prof. Ernst Gottfried
Baldinger (1738—1804) herausgegebenen „Magazins vor Ärzte", von denen Bensei bemerkt
10l>: „Was erschienen ist, macht einen würdigen und gehaltvollen Eindruck." Weitere
neun Hefte kamen bei Jacobäer in Leipzig heraus, mit dem Bärstecher in enger
Geschäftsverbindung gestanden haben muß 161. Hatte schon Bärstecher in Baldinger „einen
der geeignetsten Mediziner" für die Herausgabe gefunden, so gewann dieser wiederum
namhafte Mitarbeiter, unter denen Bensei aufführt: Baldingers Schüler Ackermann (1756
bis 1801) aus Altdorf, J. F. Gmelin (1748—1804), damals noch in Tübingen, Georg Wil-

152 Johann Georg Heinzmann, Appell an meine Nation über Aufklärung und Aufklärer, über Gelehrsamkeit
und Schriftsteller, Bern 1795, S. 180 ff.

153 Carl d'Ester, Das Zeitungswesen, S. 96.

154 J. H. Chr. Beutler und J. Chr. F. Gutsmuths, Allgemeines Sachregister über die wichtigsten deutschen
Wochenschriften, Leipzig 1790, S. 156.

155 d'Ester, Das Zeitungswesen, S. 96.

156 Bensei, S. 138 ff.

157 Friedrich Raßmann, Münsterländisches Schriftsteller-Lexicon, Lingen 1814, S. 63.

158 Raßmann, S. 46 (J. N. Rothmann), S. 74 (F. A. C. Werthes).

159 Bensei, S. 150.

160 Benscl, S. 152.

161 Diesch, Nr. 837, gibt als Verlagsort des E. J. Cleve und Düsseldorf (Leipzig: Jacobäer) an und stützt
sich dabei auf "Wilhelm Heinsius, Allgemeines Bücherlcxikon, Leipzig 1812 ff. Der Band 2 des Wissenschaftlichen
Magazins für Aufklärung (Hrsg. E. L. Posselt) erschien bei Jacobäer, nachdem der Band 1
bei J. G. Müller in Kehl herausgekommen war.

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