Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0268
Siedlungskunde könne nur im Zusammenhang mit der Landschaft betrieben werden. Notwendig
erscheint uns auch ein Hinweis von Chr. M. Vortisch, daß man nationale Vorurteile
des 19. Jahrhunderts nicht auf eine Zeit übertragen darf, in der man den Nationalstaat
im modernen Sinne noch gar nicht gekannt hat. Auf solche Weise eine Zeit, ihre
Menschen und ihr Handeln zu beurteilen, sei wissenschaftlich nicht vertretbar. In diesem
Sinne hält er unfreundliche Urteile über die historische Rolle Philipps von Hochberg-
Sausenberg (1454—1503) für korrekturbedürftig. Von allgemeinem Interesse dürfte ein
Beitrag des inzwischen verstorbenen langjährigen und verdienten Heimatforschers Albert
Eisele über den „Vogt und sein Amt" sein, ebenso eine Abhandlung von Rolf Wilhelm
Brednich über „Eine Markgräfler ,Zeitung' aus dem Jahre 1562", in welcher der Verfasser
auf die publizistischen Zeugnisse aus der Frühgeschichte der Presse eingeht. Brednich
arbeitet an einer „Chronik Badens in Flugblättern", die auf den Flugblattdrucken des
16. Jahrhunderts fußt.

Besondere Anerkennung verdient das Heft 1—2/1972 mit seinen Beiträgen der Forsträte
E. Seeger (Wald und Mensch in Vergangenheit und Gegenwart), W. Drescher (Wald und
Landschaft im oberen Wiesental) und E. Lauterwasser (Wald und Erholung) zum Leitthema
„D'r Wald" (Titelbild), das sich naturgemäß keinesfalls auf das Markgräflerland
beschränkt. In lebendiger Weise schildert Gudrun Welsch-Weis den Kampf um die Erhaltung
der Heuzehntfreiheit (Aus der Waldgeschichte des Kleinen Wiesentales). Renate
Stegmaier unterrichtet uns anschaulich „Über den Hausbau im Markgräflerland". Das
Heft ist reich mit Holzschnitt-Bildern von Alban Spitz ausgestattet.

D.

Badische Familienkunde. Herausgegeben von Albert Köbele, Grafenhausen bei Lahr.
Neben den von Albert Köbele herausgegebenen Ortssippenbüchern sind auch die 1971 im
14. Jahrgang herauskommenden Hefte eine wertvolle Hilfe für den Familienforscher.
Einige Hinweise auf unseren Bereich: Theo Kölsch bringt in Heft 2—3/1969 eine Liste der
„Soldaten aus dem Landkreis Bühl im Rußlandfeldzug von 1812". Im gleichen Heft
berichtet Karl Friedrich Kirner über die Familie Ruska aus Grafenhausen. Im Heft 1/1970:
„300 Jahre Familie Strosack in Altenheim." Die Blätter nehmen auch Suchfragen auf.

F amilienforschung

Der „Freiburger Genealogische Arbeitskreis" bittet alle Bezieher der „Ortenau", die
genealogische Unterlagen besitzen oder sich mit Familienforschung beschäftigen, ihm ihre
Anschrift mitzuteilen unter Angabe des Forschungsgebietes und der bereits vorhandenen
Forschungsergebnisse. Mitteilung an: Dr. Hans Bartsch, 7812 Bad Krozingen, Vogesenstr. 4.

Karl Obermann, Flugblätter der Revolution. Eine Flugblattsammlung zur Geschichte der
Revolution von 1848/49 in Deutschland. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften,
Berlin 1970. 456 Seiten.

In 185 Aufrufen, Proklamationen, Petitionen, Programmen und sonstigen Verlautbarungen
legt uns Karl Obermann eine Flugblattsammlung vor, die mannigfaltige Aktualität
besitzt. So steht beispielsweise immer noch jene Forderung im Art. 9 des Kongresses der
entschiedenen Verfassungsfreunde vom 12. September 1847 (Dokument Nr. 3) auf der
Tagesordnung, „daß die Bildung durch Unterricht allen gleichzugänglich werde". Sie
wird auch in den Flugblättern der Mannheimer (Nr. 6 u. 7) nach der Februar-Revolution
in Frankreich erhoben. An der Spitze der 2. Gruppe der Flugblätter mit den Programmen
der sich formierenden Parteien steht die Erklärung der Volksversammlung zu Offenburg
vom 19. März 1848 (Nr. 40); ihr folgen die Forderungen der Volksversammlung zu
Heidelberg vom 26. März 1848 (Nr. 42). Unter dem Zehntel der Flugblätter, die besonders
Baden betreffen, finden sich auch zwei Flugblätter von Friedrich Hecker, die sich an
die Nationalversammlung in Frankfurt wenden. Hecker, der sich zum „Sozialismus",

266


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0268