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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 22
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Die Gengenbacher Hexen sind weitbekannt.

Aujn.: Kurt Klein, Hausach

fuhrungen an das Dreikönigssingen oder an den Martinszug und merken, wie sehr gerade
aus dem kirchlichen Raum brauchtumsweckende und -fördernde Kräfte wirken. Wie sehr
die Freude am Brauchtum wieder wächst, können wir am besten an Fastnacht feststellen.
Fast in jeder Gemeinde - früher war die Fastnacht im Gegensatz zur „Burefasnet" ein
städtisches Vorrecht - regen sich die Narren, wird Überliefertes aufgefrischt oder gar
Neues geschaffen. Da wächst auch einem Historischen Verein eine verantwortungsbewußte
Aufgabe zu. Wir wohnen im Stammland der alemannischen Volksfasnet, ihren Wesensmerkmalen
muß sich unser (altes oder neues) närrisches Treiben anpassen. Besondere Sorgfalt
sollte man bei der Neuschaffung von Narrengestalten walten lassen. Sie sollten in
jedem Falle örtlich gebunden sein und in den Rahmen der heimischen Fasnacht passen.
Die Heimatgeschichte gibt bestimmt reichliche Hinweise auf eine örtlich fundierte Narrengestalt
. Eine ganze Reihe nachahmungswürdiger Beispiele könnten hier aufgezählt werden,
der Schonacher Geißenmeckler, der Haselnarro von Haslach, der Steinacher Steinhansel,
Eulen, Mukedatscher, Buhneschäfe, Biberle, Wölfe, Bären, Hexen in den verschiedensten
Formen, auch in Anlehnung an Nachbarorte.

Der heimatverbundene Narrenfreund fühlt sich deshalb gekränkt, wenn neben diesen
wohlgelungenen, einmaligen, ortseigenen Narrengestalten der durch das Fernsehen so propagierte
rheinische Karneval in Form der pfauenhaften Elferräte - im Alemannischen gibt
es die Narreneltern und den Narrenrat — der Prinzengarde und des Funkenmariechen in
den Vordergrund tritt. Eigene Ideen, örtliche Eigenart, auf dem Boden der alemannischen
Volksfasnacht stehend?? - Mitnichten! - Blasse Nachäfferei, Zeichen geistiger Armut, billige
Unterhaltungsware bei oft teuerem Einsatz. Wir kennen aber auch die gute, beispiel-

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