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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 163
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liehen Tatsache Rechnung zu tragen, daß das Kirchlein seiner ursprünglichen
Bestimmung wieder zugeführt werden sollte, es galt auch zu berücksichtigen, was
an geschichtlichen Veränderungen unangemessen war. Aus dem Zwischengeschoß
des Turms war ein kleines Heimatmuseum geworden; eine begrüßenswerte Nutzung
dieses Raumes, der zuvor nur Durchgang zum Glockenstuhl war. Zu diesem
kleinen Museum mußte ein neuer Aufgang geschaffen werden, wenn die Treppe
über dem Triumphbogen wieder entfernt wurde. Diese Treppe war ja auch
störend über der Taufe, und gerade als Tauf- oder Hochzeitskirche sollte der
ehrwürdige Bau wieder Geltung erlangen. Da das Wiedereinziehen einer Decke
von keiner Seite in Betracht gezogen worden war, bot sich die Lösung an, die an
romanischen Chortürmen öfter auftritt (Burgheim): eine gedeckte Außentreppe
an der Turmnordseite. Das Museum hat nun einen eigenen Aufgang, und die vor
dem Triumphbogen deplazierte Treppe ist dem Taufplatz gewichen.
Eine romanische Kirche ohne Farbe im Innenraum ist in ihrem ursprünglichen
Wesen entfremdet. Die im Laufe der Zeiten wiederholten Erneuerungen des Putzes
haben auch hier beseitigt, was einst vorhanden gewesen sein muß. Lediglich geringe
Spuren einer ockerfarbenen Kantenfassung blieben nachweisbar. Um nicht
aufdringlich oder verfälschend zu wirken, konnte nur das Notwendige geschehen.
So mußte der Triumphbogen eine farbige Fassung erhalten und zwischen aufgehender
Wand und dem offenen Dachraum ein Fries den Übergang mildern;
keiner romanischen Kirche fehlt dieser Deckenfries. Farbstreifen in Rot, Ocker
und Grau mit einem umlaufenden Text aus dem Johannesevangelium geben nach
oben die optische Begrenzung und dem Raum sakralen Charakter. Die Herab-
zonung des Altars mit dem nun schlicht verputzten Unterbau an Stelle der zuvor
manieristisch behandelten Quaderung und die Reduzierung der bisher unangemessen
hohen Bänke tragen zur besseren Raumwirkung bei. Ein einfaches Pultdach
über dem Eingangsportal gibt dem Äußeren — neben erneuertem Putz und
Dach aus alten handgestrichenen Ziegeln - das dem alten Kirchlein angemessene
Erscheinungsbild wieder.

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