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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 196
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wodich, welcher sich hartnäkig gegen das Eindringen dieses Haufens von Franzosen mit
seiner Mannschaft wehrte. Die allzugroße Übermacht des Feindes zwang ihn also zum
Rükzug hinter Querbach, daselbst vereinigte er sich aber mit dem Hl. Feldwebel Thörnich,
welcher noch durch seinen Zuspruch ein Piquet von 13 Blankensteiner Husaren unter Anführung
des Corporal Michael Göze auf die Seite bekam. Diese mit vereinigtem Muth und
Standhaftigkeit trieben die Franzosen gleich wieder aus Querbach zurük gegen Boders-
weier, da aber die Franzosen indeßen weitere Verstärkung erhielten, stand gemelter Feldwebel
Thörnich mit seinen Leuten flanquirt, so mußten diese abermal weichen und die
Franzosen fiengen schon an in Querbach von Contributionen und Lieferungen unter bedrohender
Plünderung zu sprechen. Auf einmal kamen mehr gemelter Thörnich nebst denen
inzwischen an sich gezogenen Infanteriepatrouillen und dem Piket Blankensteiner Husaren
mit Corporal Gözi, mit Sturm von allen Seiten zu Querbach hinein und verjagten
die Franzosen dergestalt aus dem Ort, daß sie Sprungs gegen der Bodersweierer Mühl zuliefen
, wo auch schon der franz. Trupp im starken Rückzug begriffen war. Durch diese
glükliche Wendung wurde Querbach von den Franzosen und deren Plünderungen und
selbst Kork von der Gefahr, ebenfalls wieder in derselben Hände zu fallen befreit. Weil
gemelter Hl. Feldwebel Thörnich nachhero den 5. October bei dem 2. Ausfall der Franzosen
bei Neumühl bleßirt und nach Oberkirch und Ehingen bei Ulm in Spital kam, so
glaubten wir denselben längst tod bis vor einigen Tägen derselbe mit der Compagnie Mil-
letich wieder in Kork einrükte. Noch immer eingedenk seiner vorgemeltermasen bezeigten
Muthes und Standhaftigkeit und zu Bezeugung unserer Achtung und Beifalls, sowie auch
des Gefreiten Blasius Czernkowich und des Blankensteiner Husarn Corporals Michael
Gözi samt aller dazugehörigen Mannschaft, haben wir diesen Vorgang in unser Gerichtstagebuch
eingetragen; und soll eine Abschrift davon Seiner Hochwohlgebohren dem Herrn
Obrist Brigadier, Ritter von Löwenberg zugefertiget und Hochdenselben mehrgemelter Hl.
Feldwebel Thörnich und übrigen Personen zur gnädigen Aufnahme unsers Antheils und
Vortheilhaften Empfelung der angerühmten Tapferkeit vorbenanten Personen unterthä-
nigst zugesand werden. Kork , g0Q

5. Februar. Wieder in der Lehr, wegen der Almend vor David Pfrimmers Aker an der
Welthurst, welche derselbe für eigen anspricht als hätten Martin Käsers (Entenfänger)
Erben solchen Plaz schon beseßen und ihm bei der Versteigerung zugesichert. - Die Ge-
meind behauptet das Gegentheil und daß auch alle die neben ihm, so mit ihren Akern herausgefahren
, auf die Almend anticipirt haben.

6. Mit dem Müller Sämann vor Amt gestanden, weil er das Waßer zu hoch gespannt.
Wegen dem Müller Sämann ist an zumerken, daß er über die Vorschrift das Waßer spannt,
indem er Aufsätze auf die Stellbretter macht; dadurch werden die Felder oben an der
Mühle sehr verschwemmt und zum Klagen genötiget. Von Amts wegen wurde dem Müller
bei 10 Rthaler verboten, künftighin so hoch zu spannen. Ich werde von dem Urteil eine
Abschrift zu den Mühlen-Akten legen, um für die Zukunft zu sehen, wie es sich hirmit
zugetragen.

10. . .. Wegen denen Säken, so die Husaren jedesmal begehren, wenn man Haber zu
Gernspach holen mus, hat es sich schon vieles Verdrüsliche zugetragen. Erstlich giengen
jedesmal die besten Säke verlohren. Ein andermal wurde der Haber bei der Ankunft in
andern Orten nicht aller abgeladen, da giengen auch diese Säke verlohren, weil der Bauer
nicht länger warten konte und froh war, wenn er wieder nach Haus kommen durfte. Andermals
gaben die Fuhrleute auch nicht acht auf die Säke oder behielten gar davon selbst
zurük. Hierauf wurde die Verordnung von dem K. K. Landescommißariat gemacht, daß
man gar keine Säke mehr geben darf. Allein demohngeachtet forderte man solche; deswegen
will ich an Hl. Regierungs Rath Kappler schreiben, wie ich mich zu verhalten
habe.

5. 2 Zug Blankensteiner Husaren einquartiert - 60 Mann Hl. Rgt. Nikisch. Die Grobheiten
, welche ich täglich von der Cavall. jedesmal ausstehen muß, sind nicht zu beschreiben.

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