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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 257
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Ein Wort zum „Brieschapbach"

Zum Abschluß noch eine Bemerkung zum linken Quellbach des Wildschapbachs,
dem Brieschapbach. Sein Grundwort „Brie-" hat mit dem mittelhochdeutschen
Substantiv brie = Brei und auch mit dem oberdeutschen Dialektwort brie
— Jauche sehr wahrscheinlich keine Verbindung. Es dürfte vielmehr von einer
Verstümmelung des keltischen Wortes bri = Berg herzuleiten sein, das u. a. noch
heute in dem Donau-Quellfluß Brigach weiterlebt. Als man im Mittelalter den
Sinn dieses Herkunftswortes nicht mehr verstand, hat es der Volksmund wahrscheinlich
zu dem geläufigeren „brie" umgelautet. Die Erstbezeichnung des Bächleins
aber dürfte wahrscheinlich „brigscapaha" = Bergschapbach gelautet haben.
Damit wurde der Gegensatz des Bergschapbachs zum Talschapbach ausgedrückt.
Beim Brieschapbach trifft dieser Bergbachsinn auch im wahrsten Sinne des Wortes
zu, denn er stürzt während seines IV2 Kilometer langen Laufes von 820 Meter
ü. d. M. auf 620 Meter, also 200 Meter tiefer in das Tal hinab.

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17 Ortenau 1973

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