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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 272
(PDF, 57 MB)
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Zur Verehrung der hl. Barbara im Vimbucher Kirchspiel (S. 19) ist zu bemerken, daß
in Steinbach eine Barbarabruderschaft und in Vimbuch eine Wendelin-Marzolf-Barbara-
bruderschaft bestand (vgl. E. Schneider, St. Barbarabruderschaften am Oberrhein. In:
So weit der Turmberg grüßt, 11. Jg., 1959, S. 1-5). Der Einfluß von Bruderschaften auf
die Vornamengebung ist nicht zu unterschätzen.

Im Abschnitt „Trieb und Tratt" geht Verfasser auf die Weiderechte der Kirchspielsgenossen
im Hägenich und Ehlet ein. Die rechtsgeschichtliche Bedeutung des Flurnamens
„Heißenstein" (nicht Heisen- oder Heischenstein) bei Steinbach wird sichtbar: dort fanden
die Sitzungen des Ehletgerichts statt.

Ein kürzerer Abschnitt „Kirchen und Kapellen, Höfe und Lehen" unterrichtet über geschichtliche
Einzelheiten besonders über Kapellen in Vimbuch und den Kirchspielsgemeinden
.

Im Abschnitt „Der Gerichtsstab zu Vimbuch" wird zunächst die erneuerte Gerichtsordnung
von 1402 erörtert. Es folgen Ausführungen über den Vimbucher Friedhof, die
Friedhofskapelle, über die alte Pfarrkirche, Pfarrhaus, Schulhaus, Kirchwege der Filial-
ortc. Bitt- und Flurprozessionen, Brauchtumsformen zur Karwoche und Osterzeit beschließen
diesen Abschnitt.

Den Verfassern gebührt Dank und Anerkennung für diese Arbeit, die einen wichtigen
Baustein zur Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte ebenso wie zur Siedlungsgeschichte und
Namenforschung eines begrenzten Gebietes bildet. Ausgezeichnete Abbildungen veranschaulichen
die Ausführungen. Ernst Schneider

Inventar über die Bestände des Stadtarchivs Villingen. Urkunden, Akten und
Bücher des 12.-19. Jahrhunderts („Rodersches Repertorium"). Band I: Urkunden.
Band II: Akten und Bücher, Register. Bearbeitet von Hans Josef Wollasch. Ring-
Verlag, Villingen/Schwarzwald. Schriftenreihe der Stadt Villingen.

Dieses Werk dürfte für die künftigen Bestandsaufnahmen der Stadt- und Gemeindearchive
als Vor- und Leitbild dienen. Der Verfasser, Dr. Hans Josef Wollasch, der als
erster hauptamtlicher Archivar dem Villinger Stadtarchiv vorstand, betont in seinem Vorwort
, daß diese Stadt in der glücklichen Lage sei, die Archivbestände weitgehend unversehrt
bewahren zu können, und erkennt dankbar an, daß sie zu den wenigen Städten
im südwestlichen Baden-Württemberg gehöre, die „Wert und Bedeutung ihres Archivs
als Hort ihrer erhaltenen schriftlichen Uberlieferung durch die Anstellung eines hauptamtlichen
Stadtarchivars erkannt habe". Dann gibt er einen Uberblick über die Geschichte
des Stadtarchivs, das wiederholt verlegt wurde - seit 1967 befindet es sich im
Haus Kanzleigasse 6 an der Nordseite des Münsterplatzes - und würdigt die selbstlose
Arbeit seiner Vorgänger, die das Archiv nebenberuflich betreut haben. Joh. Mich.
Grüninger ordnete das Archiv, das im 30jährigen Krieg sehr gelitten hatte, in den Jahren
1681/86 nach Sachgebieten und legte ein Verzeichnis an. 1854/58 wurde es von dem
Gewerbelehrer Joh. Nep. Schleicher betreut. Große Verdienste um das Archiv und die
stadtgeschichtliche Forschung erwarb sich Christian Roder, der 1876/93 als Lehrer an
der Bürgerschule tätig war. Sein Name kennzeichnet den Beginn moderner wissenschaftlich
-kritischer Forschung in Villingen. Das „Rodersche Repertorium", in welchem bereits
der genaue Inhalt der Archivalien des 12.-19. Jahrhunderts mitgeteilt wird, wurde für
die am Archiv Interessierten ein Begriff. Zu seiner großen Enttäuschung wurde es nicht
gedruckt. 30 Jahre vergingen, bis Professor Paul Revellio 1921 die Ämter des Museumskustos
und Archivars übernahm. 45 Jahre lang, bis zu seinem Tode, wirkte er verantwortungsbewußt
und selbstlos, setzte sich in der Kriegszeit für die Erhaltung der Archivbestände
ein und entfaltete als Heimatforscher eine erfolgreiche Tätigkeit. Die Verleihung
des Ehrenbürgerrechts war eine verdiente Anerkennung. Dr. H. J. Wollasch hat nicht

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