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Der Ortenaukreis Rückblick 1973
Von Landrat Dr. Gerhard Gamber
Eineinhalb Jahre nach der Bildung des neuen Ortenaukreises ist es zu
früh, Bilanz zu ziehen und Prognosen aufzustellen. Hierfür ist der Zeitabschnitt
zu kurz. Schon heute darf man aber feststellen, daß das Ende der
ehemals selbständigen mittelbadischen Kreise keine Zäsur für diese Landschaft
bedeutet. Die Integration des Ortenaukreises hat nicht zuletzt dank
der vorbildlichen Arbeit der Kreisgremien sowie der Aufgeschlossenheit
und des Fleißes seiner Bevölkerung gute Fortschritte gemacht. Es wurde
offenbar, daß der Kreistag und seine Ausschüsse in ihrer politischen Tagesarbeit
nicht partikulär denken, sondern den Ortenaukreis als Ganzes
sehen und ihr Handeln entsprechend ausrichten. Selbst wenn da und dort
— verständlicherweise — noch ein ortsbezogenes Denken spürbar ist, geht
man zusehends daran, interkommunaler und nachbarschaftlicher zu denken
.
Aus der Arbeit des Kreistags
Der neue Kreistag, der aus den Wahlen am 8. April 1973 hervorgegangen ist, hat
seine Arbeit mit der ersten Sitzung am 7. Mai 1973 aufgenommen. Im neuen
Kreistag sind 97 Kreisverordnete vertreten, von denen 53 der CDU (54,6 °/o), 26
der SPD (26,8 %>), 9 der FWV (9,3 °/o), 8 der FDP (8,3 %>) und OB Dr. Brucker
(1,0 °/o) angehören.
Wichtige Beschlüsse des Kreistags
6. Februar 1973
Der vorläufige Kreistag des Ortenaukreises berät und verabschiedet den ersten
Haushalt des Ortenaukreises.
Der Bau eines Sonderschulkindergartens für körperbehinderte Kinder in Offenburg
wird mit einem Zuschuß von 292 500 DM gefördert.
Der vorläufige Kreistag erläßt eine Resolution gegen die Bedrohung des Landschaftsschutzgebietes
„Taubergießen" durch die Planungen des Abwasserzweckverbandes
Breisgauer Bucht, wonach die gesamten Abwässer dieses Raumes in
noch ungeklärtem Zustand durch den „Taubergießen" in den Rhein geleitet werden
sollen.
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