http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0037
Rundgang zu den Bau- und Kunstdenkmälern Offenburgs
Von Otto Kähni
Offenburgs Stadtkern ist noch zum größten Teil von einem Mauerring
umschlossen. Die Türme wurden 1689 zerstört, die Stadttore im letzten
Jahrhundert abgebrochen. An ihren Standorten sind nun Erinnerungstafeln
angebracht, ebenso an den Fassaden der Baudenkmäler, die hauptsächlich
barocken Charakter haben.
Unser Rundgang beginnt auf dem alten Marktplatz, der von öffentlichen
Gebäuden umsäumt wird. Mitten auf dem Platz erhebt sich seit 1961 eine
hohe Säule mit dem Standbild der Stadtpatronin St. Ursula. Ihr Schöpfer
ist Prof. Emil Sutor, Karlsruhe, ein Sohn unserer Stadt; gestiftet wurde sie
von Ehrenbürger Dr. Franz Burda.
Der ansprechende Barockbau des Rathauses, das Werk des einheimischen
Baumeisters Mathias Fuchs (1741), trägt über dem Portal ein Doppelwappen
: das offene Tor und den österreichischen Doppeladler, das Symbol
der reichsunmittelbaren Stellung bis 1805. Das Standbild der Justitia auf
dem Rundgiebel erinnert daran, daß in diesem Gebäude einmal Recht gesprochen
wurde; denn der Reichsschultheiß war der höchste Gerichtsbeamte
. Den Nordgiebel schmückt die Statue des Prinzen Offo, des sagenhaften
Gründers unserer Stadt.
Rathaus
35
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0037