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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 37
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0043
Das Wappen der ehemaligen Benediktinerabtei Gengenbach

Von Hermann Brommer

Beim Gang durch Gengenbachs Altstadt begegnen dem Betrachter an Tortürmen
, Kirchen, Kloster- und Patrizierhäusern oder auf alten Grabsteinen
Wappendarstellungen, unter denen er jedoch vergeblich nach dem Wappen
der ehemaligen Reichsabtei sucht. Selbst das Doppelkreuz-Wappen
über der Einfahrt des Kinzigtores, das dort zusammen mit dem Gründungsdatum
des Klosters (725) in neuerer Zeit aufgemalt wurde, vermag
keine Antwort auf die Frage nach dem alten Abteiwappen zu geben. Im
Gegenteil, jene Wappenpräsentation wirkt verwirrend, weil man zwar
ein Schildbild vom Portal des ehemaligen Abteigebäudes l, aber eben nur
das persönliche Wappen des Abtes Augustinus Müller (1696—1726) übernommen
hat. Daß an den Klosterbauten durchweg Wappen von Äbten zu
sehen sind, erklärt sich einfach: Es entsprach den Gepflogenheiten, bei
der Ausführung von Baumaßnahmen allein durch die dekorative Beifügung
von Abtswappen an Entstehungszeit und Bauherren zu erinnern.
Wer hätte denn schließlich den Untergang des eigenen Konventes voraussehen
und für die Nachwelt auch noch das Klosterwappen als Gedenkzeichen
mitanbringen wollen?

Unwillkürlich drängt sich die Frage auf: Hat die Gengenbacher Benediktinerabtei
überhaupt ein eigenes Wappen geführt? Die im Generallandesarchiv
verwahrte Wappenliste des Klosters2 und die wappenkundliche
Spezialliteratur3 erteilen darüber keine oder nur korrekturbedürftige
Auskünfte. Ob die unter König Ruprecht am 27. April 1403 erfolgte Verleihung
des Rechtes, mit rotem Wachs zu siegeln4, die Abtei Gengenbach
veranlaßte, ein eigenes Wappen aufzunehmen, wäre noch zu untersuchen.

1 Abbildung in DIE ORTENAU 54 (1974), S. 72.

2 Generallandesarchiv Karlsruhe, 65/228 Collectanea zur Geschichte des Klosters Gengenbach, Abtsliste
mit Wappen.

3 Siebmachers Wappenbuch — Bisthümer und Klöster, II. Reihe, Band I/5/II, S. 49 und Tafel 70. —
Übernommen aus dem dreibändigen Weltatlas „Schauplatz der fünf Theile der Welt", hrsg. v. F.I.I.
von Reilly (unter Mitarbeit einer Gesellschaft von Geographen), Wien/1791, 3. Band, Anhang Wappentafeln
von Herrschaften, Städten und Abteien, 22. Tafel, 2. Reihe, 2. Bild von links „Die Abtey
Gengenbach".

4 Siebmacher, wie Anm. 3.

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