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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 46
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verpflichtet bin, konnte vor einigen Jahren den geschichtlich und heraldisch
wichtigen Metallstempel aus Privatbesitz für das Stadtarchiv Gengenbach
erwerben. Über der Jahreszahl 1800 nimmt ein doppelköpfiger,
ungekrönter Reichsadler mit dahintergestecktem Krummstab das hochovale
Siegelfeld ein. Wellenbalken, die beiden in Gegenrichtung gelegten
Fische und Schräglinksteilung des Brustschildes schließen sich ganz an
die Wappenausführung des Jahres 1768 an. Als Umschrift des 3,5 x 3,1 cm
messenden kleinen Wappensiegels läßt sich folgende Legende ablesen:
„SIG. CANCELLARIAE MP. ABBATIAE GENGENBACENS." = Kanzleisiegel
der Gengenbacher Abtei, das eigenhändigen Unterschriften (Manu
Propria) beigesetzt wurde.

Zusammenfassend möchte ich feststellen: Vom ausgehenden 16. Jahrhundert
bis zum Jahre 1800 zeigen sämtliche Beispiele des Gengenbacher
Klosterwappens ein übereinstimmendes Grundmuster. Auf dem roten
Brustschild des mit einem Krummstab hintersteckten alten Reichsadlers
teilt ein silberner Wellenbalken schrägrechts, schräglinks oder sogar
waagrecht das mit zwei goldenen Gangfischen in wechselnden Richtungen
belegte Schildbild. Es wäre einer Überlegung wert, ob diesem Reichsabteiwappen
im Stadtbild nicht ein angemessener Platz (evtl. an der Fassade
der ehemaligen Klostergebäude) eingeräumt werden könnte. Denn
eine solche Wappenpräsentation wäre nicht nur eine Erinnerung an den
zwangsweise aufgelösten Benediktinerkonvent, sondern könnte auch aus
den historischen Zusammenhängen heraus eindrucksvoll den vom Kloster
auf die ganze städtische Ansiedlung übergegangenen Namen „Gengen-
Bach" versinnbildlichen.

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