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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 89
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0095
Die drei Urgemeinden Kinzdorf, Offenburg und Ufhofen
im Zentrum der Ortenau

Von Karlleopold Hitzfeld

Früher habe ich die Enträtselung des uns Verborgenen in den Namensfragen
zurückgestellt, weil andere Fragen mir zunächst vordringlicher
schienen. Doch wurde neuerdings wieder den Namensfragen in der Ortenau
erhöhte Beachtung gewidmet1. Tatsächlich sollte man sie nicht wie
eine uneroberte Festung neben sich liegen lassen. Beachtenswert ist das
neuerliche Bestreben, bei den Namensuntersuchungen im alemannischen
Bereich das Keltische wieder stärker heranzuziehen. Schon im Anfang
des 20. Jahrhunderts war man dabei soweit gegangen, daß man jeden
zuvor unerklärten Namen als keltische und etwas später als römische
oder keltoromanische Hinterlassenschaft erklärte. Das war nun freilich
etwas zu arg und hat diese Methode ziemlich in Mißkredit gebracht, so daß
man heute solcherartige Versuche leider von vornherein mit Argwohn
versieht. Immerhin wurde ich zu neuem Überdenken aus der Sicht der
mir bekannten historischen und sachlichen Zeitlage sowie meiner Unterlagen
angeregt.

Freilich muß man bei Namensdeutungen zeitlich zurückgehen soweit wie
möglich. Aber wie weit ist es möglich? Soweit als die vorhandenen historischen
und sachlichen Hilfen aus ganz bestimmten Vorläufern entwickelt
sein könnten, also bis in die Ottonen- und in die Karolingerzeit. Seit
jenen Zeiten hat das Wirtschaftsgefüge unserer Gegend eine gleichförmige
und uns ziemlich verständliche Entwicklung genommen, so daß die
natürlich nie ganz auszuschließende Möglichkeit von Irrtümern nur gering
ist.

Da lag im Mittelalter auf höher liegendem, hochwassersicherem Gelände,
am Auslauf der geschlossenen, ziemlich tiefen Lößdecke westlich der Rebhügel
eine Kuriengemeinde der Abtei Gengenbach. 926 erfahren wir erstmals
ihren Namen: Kintzdorf; 1139 Kinzdorf; 1287 Kintzedorf; 1297 curia
Kinzedorf; 1271 und Anfang 14. Jahrhundert: curia Kinzedorf; Berain 1564:
Freyhof zu Kintzdorf; ebenda: der Württ zu Kindtzdorff. Der erste Wortteil
eröffnet ganz besonders interessante Ausblicke. Er hat nicht das geringste
zu tun mit dem Fluß Kinzig, dessen Name zudem stets zweisilbig

1 Otto Kähni, Zur Deutung der Namen „Mortenau" und „Offenburg", in: Die Ortenau 54 (1974).

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