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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 191
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1980 ihr Jubiläum als Ort feiern. Vom Beginn des 14. Jahrhunderts an
gewann Schiltach immer mehr an Bedeutung und wird urkundlich häufig
genannt.

Die Pfarrei Schiltach, eine Gründung des Klosters Alpirsbach

Wenn auch keine urkundlichen Belege oder geschichtlichen Hinweise vorliegen
, so darf doch angenommen werden, daß die Pfarrei Schiltach, wie
die in Schenkenzell und Reinerzau, eine Gründung des Klosters Alpirsbach
ist. Im Jahre 1095 wurde dieses Benediktinerkloster, im hinteren Kinzigtal
gelegen, von Ruotmann von Hausen (vermutlich Neckarhausen, nicht
Hausach im Kinzigtal), Adelbert von Zollern und Graf Alwig von Sulz
gestiftet. Die Einweihung der ersten Klosterkirche erfolgte im Jahre 1099.
Papst Paschalis II. bestätigte im Jahre 1101 diese Stiftung und Kaiser
Heinrich V. nahm durch die Urkunde vom 23. Januar 1122 das Kloster
unter seinen persönlichen Schutz. Er war damit dessen oberster Schirmherr
.5

Seine Schirmvögte wählte der Konvent des Klosters in freier Wahl, er
konnte sie auch absetzen. Die ersten Schirmvögte waren die Grafen von
Zollern. Diese wurden vermutlich schon um das Jahr 1220 als Klostervögte
abgelöst von den Herzögen von Teck. Als dieses Geschlecht späterhin
verarmte und das Kloster mit Lasten zu beschweren suchte, wandte sich
dieses an den Kaiser. Es war insbesondere Herzog Hermann III. von Teck,
Herr zu Oberndorf und Schiltach, der in seiner Geldnot das Kloster bedrängte
. Als er im Jahre 1363 kinderlos starb, wählte der Klosterkonvent
als Schirmvogt den Herzog Reinold von Urslingen. Dieser war durch die
Heirat mit Hermann III. Schwester Beatrix von Teck Herr von Schiltach
geworden. Nachdem im Jahre 1381 Schiltach mit aller Zugehörde von
dem Grafen Eberhard von Württemberg gekauft wurde, übernahmen
fortan diese Grafen die Schirmherrschaft über das Kloster.6 Daraus ist
ersichtlich, daß zwischen dem Kloster Alpirsbach und Schiltach einst enge
Beziehungen vorhanden waren.

Unter den 34 Zeugen, die bei der Klostergründung zugegen waren, wird
an 33. Stelle Fridericus de Wolua" (Wolfach) genannt.7 Die Stifter des
Klosters statteten dieses mit ansehnlichem Grundbesitz aus. Dieser lag
vornehmlich in der Gäulandschaft zwischen dem hinteren Kinzig- und
oberen Neckartal. Aber auch im Kinzigtal abwärts erhielt um das Jahr
1099 das Kloster große Gebiete. In der zu Rottweil darüber ausgestellten

5 Wirtembergisches Urkundenbuch (WUB), Stuttgart 1849, 1. Bd., Nr. 317.

6 Karl J. Glatz, Geschichte des Klosters Alpirsbach auf dem Schwarzwalde, Straßburg 1877, Abschnitt 18.

7 WUB, 1. Bd., Nr. 315.

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