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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 193
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0199
von Straßburg" der Sankt Ulrichs Kirche in Schenkenzell Bodenzinse von
dem dortigen Lamprechtshof vermachte.11 Derselbe „Pfaff Cunrat Messing
, Kirchherr zu Schiltach", war an 2. Stelle Zeuge am 1. Oktober 1377
in einer Urkunde, wonach den Pflegern des Gotteshauses Schenkenzell
19 Pfund Straßburger Pfennig von dem „Gut vf Kubach" vermacht wurden
. Schiltach gehörte jetzt zum Dekanat Rottweil.12

Im Jahre 1306 war Herzog Hermann von Teck Herr von Schiltach. Er
tauschte in diesem Jahr am 13. Mai mit dem Kloster Alpirsbach ein Stück
Land zu Kaltbrunn, gegen ein ebensolches zu Schiltach, das bisher dem
Kloster Alpirsbach gehört hatte.13

Nahe bei Schiltach lag über der Kinzig an der Einmündung des Kuhbaches
in diese der Kuhbacher Hof, im Jahre 1303 „Lengenfeiders lehen"
genannt. Er gehörte einst zusammen mit dem talaufwärts anstoßenden
Gut zu „Hozahvsern"14, jetzt Unterer Haldenhof genannt, den Schenken
von Zell. Diese verkauften beide Höfe. Der Hozzenhäuser Hof wurde im
Jahre 1304 von Burkhard Schenk von Zell und seiner Ehefrau Clara an
den Abt und die „samblung" zu Alpirsbach verkauft. Auch der Kuhbacher
Hof kam nach verschiedenen Besitzern an das Kloster Alpirsbach.

Für die niedere Gerichtsbarkeit wurde auf dem Kuhbacher Hof ein „aigen
gericht uf des gotteshaus hof vor Kubach bej Schilltach" eingerichtet.
Diesem unterstanden die Alpirsbacher Höfe, die bei Schiltach lagen. Dazu
gehörten der: „hoff vor Kuwbach, Hotzeheüser, Brandstaig, Stammelbach,
Groß Reichenbach, Klein Reichenbach, idem Schiltach (die dortigen Klostergüter
) Geroltzheüser hoff, Schenkenzell (die dortigen Klostergüter)."15

Alle diese genannten Höfe, sie machten einen bedeutenden Besitz im
Schiltacher Kirchspiel aus, waren dem Kloster gegenüber drittel- und fallbar
. Der dritte Teil des Hof- oder Kaufpreises mußte an den Grundherrn,
das Kloster, abgeführt werden. Beim Tode des Inhabers zahlten die Hinterbliebenen
den Fall, das war je nach Hof große der einfache bis mehrfache
Wert des besten vorhandenen Stück Viehes. Der große und kleine
Zehnte von diesen Gütern stand aber der Pfarrei Schiltach zu.16

Damit dürfte genügend belegt sein, daß das Kloster Alpirsbach im Räume
von Schiltach viele Güter und Rechte besaß, und dadurch berufen war,
hier an diesem zentralen Punkt eine Pfarrei zu gründen, von der wir im
Jahre 1275 erstmals etwas hören. Wer wäre sonst befugt gewesen in

11 Fürstenbergisches Urkundenbuch (FUB), Bd. VI, Nr. 72,2.

12 FUB, Bd. VI, Nr. 260,1.

13 Karl J. Glatz, Geschichte des Klosters Alpirsbach, Straßburg 1877, Urk. Nr. 55.

14 FUB, Bd. V, Nr. 353.

15 Krieger, I. Bd., S. 1276.

16 Glatz, Abschnitte: Mittelbares Klostergebiet, Fälle, Zinse, Abgaben.

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