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einem Gebiet, in dem das Kloster Alpirsbach großen Besitz hatte, hier
eine Pfarrei zu gründen, zumal man in dieser Frühzeit von größeren Besitzungen
anderer Klöster oder Kirchen hier gar nichts hört. So dürfen wir
mit Recht dem Kloster Alpirsbach und seiner Missionsarbeit die Gründung
der Pfarrei Schiltach zusprechen.
Das Kirchspiel und die Schiltacher Pfarrkirche
Zu jeder Pfarrkirche gehört ein abgerundetes Gebiet, dessen Bewohner
in diese eingepfarrt sind. Zum Unterhalt der Pfarrei müssen die Pfarreiangehörigen
gewisse Abgaben entrichten. In Schiltach bestand das Einkommen
des Pfarrers in der Hauptsache in den Zehntabgaben als Naturalien
oder deren Geldwert.
Das Lagerbuch vom Jahre 1591 sagt in kurzen Sätzen darüber:
„Schiltach Statt. Geistliche Lehen und Pfrönden. Der gantze Kürchensatz,
vnd die Kastenvogtei, auch jus patronatus und Advocatiae der Pfarr zu
Schilttach mit sambt aller Jurisdiction und dazu gehörigen Rechten und
Gerechtigkeiten, gehört der Herrschaft Württemberg einig und allein zu.
Schiltach Statt und Lehengericht. Zehenden Groß und Klein, der gehört
einem Pfarrherrn zu Schiltach, Innhalt und nach Ausweisung der Gaist-
lichen Erneuerung über das Pfarreinkommen auf gericht ainig und allein
zu."17
Über die verschiedenen Zehntarten und deren verzwicktes Einzugrecht von
altersher zu berichten, bis endlich durch Beschluß des Badischen Landtags
im Jahre 1833 der Zehnte aufgehoben wurde und die komplizierte Zehntablösungsberechnung
erfolgte, bedarf einer besonderen Betrachtung.
Schiltach war gegen Ende des Mittelalters eine sehr kleine und bescheidene
Siedlung. Sie war um den Knotenpunkt dreier wichtiger Straßen
entstanden. Von Westen kam von Straßburg durch das Kinzigtal herauf
die Landstraße über den Hohenstein herab in das Talbecken am Zusammenfluß
von Kinzig und Schiltach. Diese Trasse wurde schon von den
Römern benützt, die im Jahre 74 n. Chr. einen Heerweg von Straßburg
nach Rottweil a. N. bauten.18
Die mittelalterliche Landstraße teilte sich auf dem Marktplatz in Schiltach.
Die eine Straße führte steil am Nordhang des Schloßberges hinauf und
weiter in das östliche Vorland des Schwarzwaldes hinein nach Rottweil.
17 Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 101, Nr. 781, S. 24.
18 Ernst Fabricius, Die Besitznahme Badens durch die Römer, Heidelberg 1905, S. 39—41.
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