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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 199
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Vö übernahm der Staat. Dadurch wurden die Pfarreien auf ganz neue
finanzielle Grundlagen gestellt. Die schwierige Berechnung und Zahlung
des Ablösungskapitals zog sich in Schiltach über Jahre hin.24

Nach Aufzeichnungen, die noch von dem am 23. Juli 1833 von Schiltach
nach Mappach bei Lörrach versetzten Pfarrer Mahla begonnen wurden,
läßt sich der jährliche Zehnte, den die Pfarrei bezog, zusammenstellen.
Dabei erfahren wir, wer zehntpflichtig war und wie hoch der Zehnte im
Einzelfall angesetzt wurde. Von den Bürgern von Schiltach wurden als
Zehnt 427 Gulden (fl) 51 Kreuzer (kr) entrichtet, von denen vom Lehengericht
789 fl 35 kr, von den Höfen im Reichenbächle 70 fl 25 kr, von den
Höfen im Kinzigtal bei Halbmeil, zu denen noch die Güter im Schildersbach
, auf der Grub, die Holzschütte und Horben gezählt wurden, 176 fl
5 kr und von dem bei Schramberg liegenden Bühlhof und den Gütlein im
Finsterbach und Imbrand 22 fl 27 kr. Nach dieser Aufstellung betrugen
die Zehnteinnahmen der Pfarrei Schiltach im Jahre 1833 zusammen 1486
Gulden und 23 Kreuzer.25 Damit ist auch das ursprüngliche Kirchspiel umrissen
, zu dem auch Teile der Gemeinden Kinzigtal, Lauterbach und
Schramberg gehörten.

Schiltach, die Stadt

In welchem Jahr Schiltach das Stadtrecht erhielt und wer dem Ort dieses
verliehen hat, ist urkundlich nicht belegbar. Es fehlt die Ernennungsurkunde
, es sind auch keine konkreten Hinweise auf eine solche vorhanden
. Sie ist, wenn Schiltach eine solche besaß, bei den großen Stadtbränden
in den Jahren 1533 und 1590, in denen jeweils auch das Rathaus mit
allen Urkunden und Akten abbrannte, vernichtet worden.

In den Jahren 1275 und 1280, als Schiltach erstmals urkundlich in die Geschichte
eintrat, war der Ort wohl noch ein Dorf. Es ging dann ähnlich wie
bei der Pfarrei, die Bezeichnung Stadt war plötzlich da, ohne Aussage wie
sie zu dieser Benennung kam. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts kommen
in Urkunden Personen vor, die Bürger von „Schiltha" genannt werden.26
Die Bezeichnung Bürger ist aber zu allgemein, um daraus nur auf Bewohner
einer Stadt schließen zu müssen.

Die Zimmerische Chronik berichtet: Den Herzögen von Teck gehörte einst
die Stadt Oberndorf. Ihren Wohnsitz hatten sie „mertails" auf der Burg
Waseneck bei Altoberndorf. Sie wohnten aber auch „auf Schiltach dem

24 GLA, Spezialakten Schiltadi, Fasz. 68 u. 172.

25 GLA, Spezialakten Schiltach, Fasz. 94, 169 u. 170.

26 FUB, Bd. V. Nr. 353 u. 353,1.

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