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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 205
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lebte sich auseinander. So kam es, daß durch die Trennungsurkunde vom
10. November 1817, am 31. Januar 1818 von dem Großherzoglichen Ministerium
des Innern in Karlsruhe genehmigt, nach jahrhundertelanger Gemeinschaft
in jeder Beziehung, sich das Lehengericht von der Stadt Schiltach
trennte und eine selbständige Gemeinde wurde.37

In den jetzt vergangenen einhundert Jahren entwickelte sich Schiltach
vom alten Flößerstädtchen, den wirtschaftlichen Fortschritten der Neuzeit
folgend, zur gewerbereichen Industriestadt. Jahrhundertelang hatten die
Bürger ihr Haupteinkommen in der Wald- und Flößerarbeit gefunden.
Nachdem Schiltacher Flößer im Jahre 1894 ihr letztes Floß die Kinzig hinabgeführt
hatten, versiegte diese Erwerbsquelle. Die aufgekommene
Eisenbahn übernahm den Holztransport landauf, landab. Mancher fand
auch bei ihr Arbeit, mancher in den Sägereien, im Handwerk und in der
aufstrebenden Industrie.

Das Wirtschaftsgefüge der Stadt ist heute geprägt von einer umweltfreundlichen
Fertigungsindustrie und von einem fleißigen, vielseitigen
Handwerker- und Gewerbestand. Doch ist das Städtchen durch diese
Umstellung kein landläufiges „Fabriknest" geworden. Es hat seinen alten
historischen Stadtkern im großen und ganzen unverfälscht bewahrt, hat
diesen in den letzten Jahren so gepflegt und konserviert, daß die Stadt
im Jahre 1974 für ihre kommunalen Leistungen um die Pflege des Stadtbildes
und die städtebauliche Entwicklung unter den Gemeinden zwischen
3000 bis 5000 Einwohnern in Baden-Württemberg, laut Urkunde vom
22. Mai 1974, als Landessieger hervorging und am IG. September 1974 von
der Regierung in Stuttgart mit der hierfür geschaffenen Ehrenplakette
ausgezeichnet wurde. Der ganze Kern der Altstadt wurde unter Denkmalschutz
gestellt. Er ist ein wertvolles städtebauliches Kleinod.

Geschützt liegt die Stadt am Zusammenfluß von Kinzig und Schiltach.
Die reichgegliederte Bergwelt ist in einen dichten Mantel von Waldungen
gekleidet. Ein gutmarkiertes Wegnetz führt in die Täler und auf die Höhen
ringsum, von denen man prächtige Aussichten auf die Bergwelt des
Schwarzwaldes hat. Die Lage inmitten von Bergen und Waldungen mit
guter, unverdorbener Luft brachte der Stadt im Jahre 1972 das Prädikat
„Luftkurort" ein. Grünanlagen im Weichbild der Stadt, die naturfrische
Umgebung derselben, ein im Sommer 1974 fertiggestelltes großes beheiztes
Freibad mit Wärmehalle, ergänzen den Erholungswert des malerischen
alten Schwarzwaldstädtchens, das sich zu einem gerne besuchten Kurort
entwickelt hat.

37 Hermann Fautz, Die Gemeinden Schiltach und Lehengericht, in: Die Ortenau, 28. Heft 1941, S. 49—63.

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