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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 292
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0298
Das Bühler Heimatmuseum

Von Karl Schleh

Das neue Bühler Heimatmuseum, am 14. September 1974 in Anwesenheit der
„Blauen Königin", der Vertreter des öffentlichen Lebens und vieler Gäste
offiziell eröffnet, hat eine lange, bewegte Vorgeschichte. Die Entstehung geht
auf das Jahr 1910 zurück, als Gewerbeschulrektor Hermann Günther heimatbezogene
Gegenstände sammelte, registrierte und sie in einem Zimmer seiner
Schule aufstellte.

Als Günther, der überdies auch Vorsitzender und Mitbegründer der Mitgliedergruppe
Bühl im Historischen Verein für Mittelbaden war, 1918 starb, fand man
die über 700 Museumsgegenstände wohlbehalten und verschlossen in einem
Zimmer der Gewerbeschule Bühl. Um diese heimatlichen Werte kümmerten
sich der inzwischen verstorbene Direktor des heutigen Windeck-Gymnasiums,
Prof. Joseph Harbrecht, und sein Bruder, Pfarrer Alfons Harbrecht. Sie stellten
die Stücke im Dachgeschoß zur Besichtigung für die Schüler aus.

Nur wenig reduziert hat die Sammlung den ersten Weltkrieg überstanden. Dies
mag auch der Grund gewesen sein, daß sich die Stadtverwaltung unter ihrem
damaligen Bürgermeister Philipp Ewald entschloß, diese Gegenstände der
ganzen Bevölkerung zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck erwarb man das
Menner'sche Haus in der Wiedigstraße, in dem Oberlehrer Ernst Huber 1937
ein Heimatmuseum nach folgenden Gesichtspunkten einrichtete: Bühl in Wort
und Bild — Heimatliche Kunst — Welt der Frau — Gewerbe, Handel, Zünfte —
Wehr und Waffen, mit einem Reliefbild der Bühl-Stollhofener Linie — Werkstatt
des Webers. Der Vorraum zeigte die alten Tore des Schwarzacher
Münsters, und im dritten Stock sah man Geräte der Bühler Feuerwehr. Am
6. September 1943 machte ein Fliegerangriff mehrere Einwohner Bühls obdachlos
, so daß die Räume des Museums für den Wohnbedarf genützt werden
mußten. Von nun an begann für die Ausstellungsstücke eine endlose Wanderung
von Speicher zu Speicher und von Keller zu Keller, die sich über ein ganzes
Jahrzehnt hinzog. Der Kustos des Museums, Huber, nannte die fortdauernden
Verlagerungen treffend „Bühler Museumswanderung". Im Jahre 1953 landeten
die restlichen Stücke schwerbeschädigt in einem Schulzimmer der alten
Volksschule. Die Bleibe war nur von kurzer Dauer, denn der Raum wurde für
das Städtische Verkehrsbüro gebraucht. Also wieder zurück auf den Speicher
des Gymnasiums und in den Keller des Friedrichsbaus.

Oberbürgermeister Erich Burger bemühte sich nun redlich, das immerhin noch
sehr wertvolle Restgut würdig unterzubringen und stellte ein größeres Zimmer
im ersten Stock der Volksschule zur Aufbewahrung der Stücke zur Verfügung.
Dies war im Jahre 1963. Bereits 1968 hieß es, wieder räumen, denn die Realschule
Bühl zog hier mit zwei Klassen ein. Die Wanderung war diesmal nicht

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