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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 301
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0307
jüngsten Werk einem Thema zu, das in der Forschung bisher wenig Beachtung
fand. In vielen Jahrhunderten haben furchtbare Feuersbrünste Städte und
Dörfer heimgesucht, auch weil nur primitive Gegenmittel zur Verfügung standen
: „Ein Römer hätte bei deren Anblick ein Lächeln kaum unterdrücken können
!" Trotz der großen kulturellen Leistungen des Mittelalters hatten die Menschen
für den Auf- und Ausbau der Technik, von der Glocken- und Kanonengießerei
abgesehen, wenig übrig, sagt der Verfasser.

Der greise Gelehrte hat eine Fülle von Quellen aufgearbeitet und die Großbrände
, das Löschwesen, die Feuerordnungen in einer europäischen Gesamtschau
dargestellt, und gleichzeitig detaillierte und viele Einzelorte betreffende Angaben
über die Verhältnisse im Elsaß wie im benachbarten Baden, besonders soweit
es dem Bistum Straßburg abgehört hatte, gebracht; so finden sich im
Regestenteil viele Angaben über Feuerordnungen, Löschmittel und Feuerwehren
in Bühl, Freiburg, Gengenbach, Kehl, Offenburg, Rastatt und Schwarzach. Besondere
Berücksichtigung fanden die Bedeutung der Zünfte, die Entwicklung
der Geräte (von Holzkübeln zu ledernen Feuereimern), der Spritzen und Pumpwerke
und die seit Beginn des 19. Jahrhunderts entstehenden Freiwilligen
Feuerwehren. Das Buch gefällt auch dank seiner guten Bebilderung.

Wilhelm Mechler

Bernd Sulzmann, „Die Orgelbauerfamilie Martin in Waldkirch im Breisgau
" — Verlag Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1975 — 235 Seiten, 64 Abbildungen
, darunter 9 historische Aufnahmen und 6 Werkzeichnungen,
Personen- und Ortsregister.

Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Kultusministeriums
Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums Südbaden erschien
im Verlag Breitkopf & Härtel in Wiesbaden ein gut illustriertes Buch über die
für Ortenau und Breisgau gleich bedeutsame Orgelmacherfamilie Martin. Als
Autor zeichnet der Ettenheimer Orgeldenkmalpfleger Sulzmann verantwortlich,
dem nach siebzehnjähriger Forschungsarbeit dieser bahnbrechende Beitrag zur
Orgelkunde des rechtsseitigen Oberrheingebietes zu danken ist.

Wie bisher aus einer Reihe von Einzelaufsätzen bekannt war, vermag man von
einem Barockorgelbau zwischen Karlsruhe und Basel erst ab 1720 zu sprechen.
Damals wanderten Orgelbauer verschiedenster Nationalität zu, weil in dem
von den Kriegen des vorausgehenden 17. Jahrhunderts schwer heimgesuchten
Gebiet zahlreiche Aufträge lockten. Wer sich durchsetzen wollte, mußte freilich
bald erkennen, daß nur der französisch-elsässische Orgeltyp gefragt war,
Instrumente, wie sie etwa die Straßburger Meister Rohrer und Silbermann zu
bauen pflegten. Das heißt, daß bei verhältnismäßig geringer Registerzahl dem
Organisten ein Optimum an Klangmöglichkeiten geboten werden mußte. Die
beschränkten finanziellen Mittel der Auftraggeber zwangen die Orgelbauer
von selber zu der manchmal heroisch anmutenden Selbstbeschränkung in der
Klangdisposition. Unter den einheimischen Meistern zeichnete sich neben dem
Freiburger Johann Baptist Hug oder der aus dem Schwarzwald kommenden
Familie Bernauer vor allem Mathias Martin als hervorragender Orgelmacher
aus, der dem weitgehend an französischen Vorbildern orientierten Orgeltyp in
der Ortenau und im Breisgau zur Blüte verhalf.

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