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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0147
genbacher Handwerkersöhne den katholischen Gesellenverein nach dem Vorbild
Adolf Kolpings. 1860 entstand der Volksverein, der den Erwachsenen Vorträge
und Geselligkeit bot.

Die nur einer großen Gemeinschaft mögliche Kinzigregulierung war staatlich
und schrieb dem zuvor so wilden Kinziglauf ein festes Wasserbett vor, wodurch
die Landschaft vor künftigen Überschwemmungen geschützt wurde. Durch diese
Begradigung wurde viel Land für die dauernde bäuerliche Nutzung gewonnen,
nachdem die vielen sumpfigen Stellen trocken gelegt waren. Die Kosten für derlei
Kultivierungsarbeiten mußte die Stadt tragen. Die ganze Tallandschaft bot
seither einen ganz neuartigen Anblick.

1866 und in den folgenden Jahren wurde die Kinzigtalbahn gebaut, was wieder
Geld ins Städtele brachte. Die Kriegsjahre 1870/71 waren dann schon ernster,
da die Stadt ziemlich nahe der französischen Grenze lag. Deswegen wurden im
Städtchen Soldaten einquartiert. In den Siegesfeiern wurde die Gründung des
neuen Deutschen Reiches allgemein begrüßt.

Es brach danach bei uns die Zeit der Industrialisierung an, in Gengenbach zunächst
nur mit Kleinbetrieben. Immerhin wuchs die Steuer- und Wirtschaftskraft
, so daß sich die Stadt von dem früheren Niedergang erholen konnte und
auch die Einwohnerzahl wieder zunahm.

1896 schuf der deutsche Reichstag das neue bürgerliche Gesetzbuch (BGB), mit
dem die Überleitung vom ehemaligen Lehenswesen zum neuzeitlichen Leben
endgültig und gesetzlich für das ganze Reich abgeschlossen wurde.

Gengenbach befand sich bereits im Übergang zum 20. Jahrhundert, der für die
Stadt und seine Bewohner eine glückliche Zeit war unter dem Bürgermeister
August Herb (1899—1921), der 21 Jahre lang die Stadt erfolgreich leitete. Die
Wasserleitung wurde gebaut, die Kanalisation durch die Hauptstraße gelegt;
sodann wurden die Gehwege geschaffen, der Stadtgraben längs der Stadtmauer
in der Schneckenmatte wurde aufgefüllt und dort städtische Anlagen angelegt
und schließlich die neue Volksschule 1910—1914 gebaut, ein architektonisches
Prachtstück, an dem wir uns noch heute erfreuen. So hat bis zum Ende des
19. Jahrhunderts die Stadt und die Eigentätigkeit der Bürger in den neugesetzten
rechtlichen Rahmen sich eingewöhnt und die Möglichkeiten des Aufschwungs
genützt, soweit es damals zu schaffen war.

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